Album der Woche

CORIN - Lux Aeterna

17.07.2023
von Jonas Albrecht

Es ist nicht das erste (und wahrscheinlich auch nicht das letzte) Werk mit dem epischen Namen Lux Aeterna - aus dem Lateinischen für Ewiges Licht. Auch CORIN liess sich hier vom Jahrhundertkomponisten György Ligeti inspirieren, sein Chorstück Lux Aeterna erhielt eine präsente Rolle in Stanley Kubrick's 2001: A Space Odyssey. Nebst ihrer Faszination für Science-Fiction wird es wohl auch ihre Bewunderung für Ligeti's Gebrauch von Mikropolyphonie sein, was die philippinisch-australische Produzentin zu ihrem neusten Album verleitete. Bei der Mikropolyphonie handelt es sich um ein musikalisches bzw kompositorisches Konzept, bei dem Klang Schichten langsam verschmelzen und sich verschieben und so amorphe wolkenähnliche Formationen bilden. Wie ein Schwarm am Nachthimmel manifestiert sich die Musik CORINs mal sanft, mal tosend zu greifbarer Materie. So wird mit Lux Aeterna die Idee des Klangs als fühlendes Wesen erforscht.



CORIN, die ihren Hintergrund in klassischer Musik, Theater und Sound Design hat, jedoch auch als DJ auftritt, untersucht die Illusion von Klang als Gravitation:

"In eine Leere schweben und zerfallen, oder vielleicht in die Ewigkeit wegtreibend..."

Soundscapes als Anziehungskraft, der Sog ins Nichts. Verlieren können sich Zuhörende definitiv gut hier, das Ziehen des Schwarzen Lochs ist bei industriell treibenden Tracks wie extasis oder transire regelrecht spürbar, die Ekstase das Ziel. Dann wieder das Verflüchtigen zur absoluten Weichheit wie im Track illumina, bevor im Titeltrack sich gleissendes Licht und Dark Matter die Schlacht geben.


Lux Aeterna von CORIN erschien am 14. Juli 2023 via UIQ


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