Album der Woche

Julia Shapiro - Zorked

18.10.2021
von Jonas Albrecht

Es fröstelt und die Blätter modern. Zeit, die Beschallung dem Nebel anzupassen. Die US-Amerikanerin Julia Shapiro liefert ein Album, das für die Jahreszeit des Todes gemacht zu sein scheint. Wahrscheinlich kein Zufall, dass der Opening Track "Death (XIII)" heisst und die Falltüren zu betäubender Dunkelheit und verzerrten Gitarrenwänden schon mal weit aufreisst. Nebst Tarotkarten geht es auf dem zweiten Album Shapiros auch um missglückte Pilztrips, schmelzende Städte und eine Welt, die langsam aber sicher vergessen hat wo, wie und warum. 

"Zorked" (adj.) soll einen Zustand beschreiben, der nicht nüchtern ist, verpeilt, müde oder high, aber sicher ausserhalb sich selber, quasi neben den Schuhen. Wunderschön wie es hier kratzt und schlirgget, Hymnen an die Melancholie und die depressive Eintönigkeit. Ein guter Mix aus Schrummeln und Dröhnen, ausgeführt mit einer Leichtigkeit und Ironie, die den kalten Schweiss auf die Stirn treibt. Das fühlt sich gut an, fast reichte es für ein Lächeln. 

Das Album "Zorked" von Julia Shapiro erschien am 15. Oktober 2021 via Suicide Squeeze Records

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