10.04.2023
von
Jonas Albrecht
Eine beunruhigende Dröhnung nach der anderen, zu hartem Klang kondensierte Wut und Verzweiflung. Als S S S S hat Samuel Savenberg gefühlt alles niedergebrannt, was es niederzubrennen gibt. Jetzt sind die bösen Gesten weg, was bleibt ist die Ohnmacht. Und das Debut Album als Samuel Savenberg. Darauf widmet sich der Luzerner Produzent der Unsicherheit und der erlösenden Kraft, die Widersprüche bieten, wenn sie nur ausgehalten werden dürfen.
Alles ist nichts und was nicht ist, ist am lautesten. Unsung ist ein Album, das komplexe Formen von Unruhe, Ausbruch und Störung bietet. Das mag düsterer klingen als es ist: Gerade diese Zustände der Unsicherheit und Hilflosigkeit vermögen es, einen Raum der Intimität und Hoffnung zu erzeugen. Mit breiter instrumentaler Palette und einem klaren Gespür für Feinheiten formt Savenberg Songs mit nackten Gefühlszuständen, wechselhaft und irrational, sachte und losgelöst. Was angedeutet wird, bleibt in der Schwebe; eine Hand legt sich auf die Nächste und alles dehnt sich weiter, tiefer, näher.
Aber wer singt eigentlich?
Unsung von Samuel Savenberg erschien am 7. April 2023 via Präsens Editionen.
Das Album erscheint mit Booklet, in welchem Lyrics zu jedem Song von Autor*innen wie Aya, Elischa Heller oder Rolf Laureijs zu finden sind.
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