16.05.2022
von
Jonas Albrecht
Ein Leben lang unterschiedlichste Musik hören, rumtauchen, spielen, auflegen und dann irgendwann selber produzieren. Das in Florida ansässige Duo They Hate Change macht nicht den Rap, der tagsdarauf in die geile Playlist gepitcht werden muss oder wo der Beat recycled klingt. Es ist genau diese Eintönigkeit der Hip Hop und Popmusik Kultur, mit der Dre und Vonne von They Hate Change brechen wollen. Das gelingt zweifellos: Geschickt werden Verbindungen zwischen Jungle und Miami Bass Vibes gezogen, dann kippt es zuweilen wieder gänzlich in die elektronische Clubmusik rein, nur um mit Noten von Ambient oder Dub versüsst zu werden. Die Ecken werden hier vollumfänglich ausgespielt.
"Und sie sind mit ihren Texten genauso gewagt wie mit ihren Beats: In "Little Brother" zeichnet Dre ein emotional komplexes Porträt der Ghettoökonomie, die andere Rapper oberflächlich verherrlichen, während "Some Days I Hate My Voice" Vonnes lautstarke Ode an die androgyne Gender-Euphorie ist, komplett mit Shout-outs an 100 Gecs und den Trans-Soul-Star der 60er Jahre, Jackie Shane."
Es ist eines dieser post-genre Alben, welches die Freude an der Erforschung von Möglichkeiten spürbar macht und einlädt weiter zu denken, tiefer zu gehen und größere Risiken einzugehen.
Finally, New von They Hate Change erschien am 13. Mai 2022