Bestes Stück

Julius Smack - Serenity

09.12.2021
von Ramon Juchli

Einfach märchenhaft. #NoAschenbrödel


#FairytaleRealness, also „Märchen-Echtheit“: So beschreibt der kalifornische Multiinstrumentalist Julius Smack seine Musik. Und wie in Grimms Märchen ist auch in seinem neusten Song „Serenity“ nicht alles so schön, wie es oberflächlich den Anschein macht. Dennoch gibt das Lied den Hörer*innen eine positive Message auf den Weg.

„Serenity“ klingt angenehm, schlicht und schön. Julius Smacks Gesang wirkt fast schon hyperreal – als würde er einem ganz nah am Ohr etwas erzählen. Smack hält die Vocals classy, erinnert dabei an Jazz-Standards der 50er.

Auch die instrumentale Palette ist im Jazz verwurzelt: Piano und Bass tragen den Gesang; der Song würde schon fast in Richtung Liftmusik abdriften. Dieser Sound ähnelt jenem von anderen Acts des Labels Leaving Records, etwa von John Carroll Kirby oder Sam Wilkes. Doch dezente Electronics und treibende Perkussion bringen den Song näher an die Welt des zeitgenössischen Pop.

Der verspielte Song hat jedoch einen düsteren Hintergrund: Im Text verarbeitet Smack den Tod seines Onkels.

In Support Groups hat der Musiker Strategien für den Umgang mit der Trauer gelernt. Eine davon war das sogenannte „Gelassenheitsgebet“, oder Englisch: „Serenity Prayer“. Davon liess sich der Musiker für den neuen Song inspirieren. Im Text betrachtet er dieses Gebet durch die Linse seiner queeren Identität und verweist auf seine indigenen Vorfahren.

Würden alle den Tod eines Verwandten auf diese Art verarbeiten – die Welt wäre tatsächlich märchenhaft. „Serenity“ bietet einen Einblick in diese #fairytalerealness von Julius Smack.

"Serenity" von Julius Smack erschien am 21. November 2021 via das Label Leaving Records

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