Bestes Stück

RUHAIL QAISAR - Namgang

17.11.2022
von Annie Kahri

Ruhail Qaisar’s Fatima is a requiem for a dead future. 


Eine Totenmesse für eine tote Zukunft. Das erwartet uns anfangs nächstes Jahr auf dem neuen Album von Ruhail Qaisar. Er ist nicht nur Audiokünstler, sondern auch ein visueller Künstler. Ruhail Qaisar dokumentiert sein inneres Leben. Daraus resultieren Kompositionen, die mer an Klankunst, Geräuschmusik und experimentelles Filmemachen erinnern als an das Wort Song. Fremdheit, Angst und Wut zugleich macht sich im ganzen Körper breit und saugt einem von innen her auf.

Der Zerfall der Musik steht auch gleichzeitig für einen eigens erlebten Zerfall. Ruhail Qaisar's Heimatstadt ist Leh, eine hochgelegene Plateauregion in Ladakh, welche sich vom Himalaya bis zu den Kunlun-Bergen zieht. Seine Heimatstadt ist mitten in einem Konflikt zwischen Indien und China (hier mehr). Ein Konflikt um Ländereien. Einem Konflikt um Ursprung, Besitz und Geschichte. Ein Konflikt, der kein Ende findet und der einen grossteil seines Lebens bestimmt (hat). Aus diesem inneren resultieren nun Kompositionen. Erinnerungen, Ereignisse und Mythen werden angesprochen, auf- und verarbeitet.

An anti-lingual conjuring of metaphysical totems in music, Fatima is a seething chronicle of experience through the dynamics of riots, violence, colonization, unemployment, PTSD, and self-abuse. 


Wie in trance und mit unglaublicher Intensität wird der Track eigentlich durch einen einzigen Aufbau bestimmt. Einen Aufbau, der so düster und trostlos wirkt und dies vermutlich auch ist. Nur das Flüstern von Ruhail Qaisar zäugt von Lebendigkeit, doch auch dieses scheint nicht sonderlich fröhlich... 

Der Track Namgna wurde am 16.11 releast.


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