11.07.2022
von
Jonas Albrecht
Oghneya ist eines dieser Alben, das mit seiner einzigartigen bewegenden Musik und der historischen und politischen Relevanz bald Legendenstatus erreichte. Ferkat Al Ard heisst das Trio von Frontsänger Issam Hajali mit Toufic Farroukh und Elia Saba. Eine bahnbrechende Veröffentlichung 1978 im Lebanon, die aufgrund knappen Ressourcen während dem Krieg auf zusammengebastelten Kassetten erschien. Ein Jahr später folgte dann eine erste Pressung auf Vinyl, welche heute zu ersteigern einen guten Monatslohn kosten würde. Nun hat sich DJ und Label Habibi Funk dem arabischen Juwel angenommen und vor gut zwei Wochen ein Re-Issue herausgegeben - die 330 hellblauen Kopien waren dann auch ziemlich schnell sold out.
Die Band vereint auf Oghneya - was grob mit "Lied" übersetzt werden kann - arabische, jazz-, folk- und brasilianische Stile:
"Der Libanon und Brasilien sind seit fast einem Jahrhundert eng miteinander verbunden, was auf den ständigen Zustrom von Einwanderern aus dem einen Land in das andere zurückzuführen ist. Heute gibt es in Brasilien die größte libanesische Diaspora der Welt"
Besonders während den 60er und Anfang 70er Jahre florierte der brasilianisch-lebanesische Austausch in der Metropole Beirut. Oghneya ist eines dieser Zeitzeugnisse, welches von der musikalischen Vielfalt und kulturellen Tiefe einer blühenden Gesellschaft erzählt.
Die am 1. Juli 2022 erschienene Neuaufsetzung via Habibi Funk findest du hier:
Das Original von 1978 beinhaltet noch zwei weitere Lieder, welche hier zu finden sind:
s/o Gabreil von Intravinyl für diesen Hinweis. Intravinyl präsentieren dir jeden Sonntagabend zwischen 18 und 20 Uhr musikalische Goldstücke aus alten Zeiten.