18.10.2021
von
Andrea Brawand
Ihr erstes Album, ihr erster Hit, ihr erstes selbst-benanntes Werk - mit "The Teaches Of Peaches" schuf Peaches - oder Merrill Nisker, wer genau sein will - ein Album, das sämtliche Genres überrollt, runterschluckt und wieder ausspuckt, das weder Kopf noch Körper verlässt.
Beim erstmaligen Hören von Tracks wie "Fuck The Pain Away" oder "Set It Off" wird man womöglich zurück in eine Disco der 2000er verfrachtet, überfüllt mit Menschen, hautnah, unübersichtlich, ertrinkend in Strobe-Lights.
Das Konzept der visuellen Künstlerin ist - wie wahrscheinlich bemerkbar - die Befreiung der weiblichen Sexualität. Der explizite Umgang und die unverfrorene Darstellung dieses Tabuthemas, sowie die Gegenüberstellung von purer, chaotischen Sexualität gegenüber dem perfekten, sauberen Electro-Genre ihrer Tracks, schaffen ein Album, das bereits beim zweiten Mal durchhören nicht mehr dasselbe ist, was es zuvor war.
Trotzdem trägt jeder Track von "The Teaches Of Peaches" einen gewissen Hauch von Abnutzung, von schmutzigen Klängen, vom Electroclash-Sleaze - eine Abgrenzung zu anderen Tracks des Electro-Genres derselben Zeit.
Peaches nennt ihr Album ein "Break-Up Album" - vor allem der Song "Lovertits" soll von einer romantischen Trennung handeln.
‘Lovertits’ is a breakup song – hoping that there will be reconciliation. The term ‘Lovertits’ was me trying to create a new cliche for the kinds of names lovers have for each other – like ‘googoo baby’ or something.
- Peaches
Peaches fördert in ihrem Album den Fokus, dass Frauen ausnahmsweise mal diejenigen sein sollten, die die Objektivierung vornehmen - sei es gegen Männer oder sich selbst, damit es Männer nicht mehr tun.
"The Teaches Of Peaches" von Peaches erschien am 5. September 2000 via das Label Kitty-Yo. In 2002 wurde es re-released via XL Recordings, ergänzt durch eine Bonusdisc.
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