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Reise durch die Schweizer Clubkultur mit Bjørn Schaeffner

"Meistens war ich in Bern", erinnert sich Bjørn, doch mit einem Fuß war er stets auch in Zürich unterwegs. Als Kulturjournalist hat Bjørn bereits für Publikationen wie die NZZ, den Tagesanzeiger und die Wochenzeitung WOZ geschrieben. Ein bedeutender Schwerpunkt seiner Arbeit war dabei stets die Schweizer Klubkultur. Gemeinsam mit Journalist*innen, Wissenschaftler*innen und Kulturschaffenden dokumentiert er mit dem Projekt ClubCultureCH die Geschichte der Schweizer Klubkultur. In der heutigen Ausgabe gehen wir unter anderem der Frage nach, inwieweit das Schweizer Nachtleben von weisser Aneignung geprägt war/ist und welche Rolle Menschen mit migrantischen Erfahrungen bei der Entwicklung des Schweizer Technos spielten. Die vollständige Sendung findest du hier zum Nachhören:

Techno als transnationales Miteinander

1989 besuchte Bjørn den Blue Light Club in Bern, ein Erlebnis, das er heute, rund 35 Jahre später, als Schlüsselereignis bezeichnet. Bewegt und berührt von den Klängen des Zürcher DJs Dani Koenig verließ er den Club. Weitere prägende Erlebnisse folgten, nicht nur in der Schweiz, sondern auch im Ausland, wie im Roxy Club in Amsterdam. Schnell wurde Bjørn klar, dass diese Klänge ihn noch lange begleiten würden. 1994 begann er intensiver über das Nachtleben zu reflektieren und schrieb seine ersten Artikel über die Schweizer Klubkultur. Nach einer kurzen Pause in den Nullerjahren vertiefte er sich seitdem verstärkt in das Thema. 

Von dem als "teuflische Drogenmusik" bezeichneten Acid House bis zu den sanfteren Klängen des Trance, die anscheinend auch für das Nachtleben feindlich gesinnte Hausfrauen ansprechen würden, interessiert er sich auch für die Rezeptionsgeschichte der Clubmusik. Wie wurde diese von der Bevölkerung aufgenommen, wo gab es Spannungen? Auf der Website von ClubCultureCH sammelt Bjørn mit seinem Team Hintergründe, Objekte und Geschichten zur Schweizer Klubkultur. Dabei ist es ihm wichtig, das Phänomen nicht isoliert zu betrachten. Entwickelt von schwarzen Musikerinnen in Chicago und Detroit, wuchs die House- und Technoszene beispielsweise in den späten 80er-Jahren zu einem globalen Phänomen heran. Obwohl das Bewusstsein für den Ursprung dieser Klänge heute größer ist als je zuvor, fehlt es den meisten Clubgänger*innen in der Schweiz bis heute, so Bjørn.

In seiner Playlist widmet sich Bjørn vor allem Schweizer Tracks, wie zum Beispiel "Bostich" von den Zürchern Yello. Ein Track, der auch im Ausland wichtige Impulse für die Entwicklung der elektronischen Musik gesetzt hat. Aber auch neuere Tracks finden ihren Platz in Bjørns Playlist, wie beispielsweise "The View" von der Luzerner Künstlerin Belia Winnewisser. Für Bjørn ein essenzieller Schweizer Clubtrack. Dieser erschien im Jahr 2018 auf dem Album "Radikale Akzeptanz". Die gesamte Playlist findest du hier:

Playlist:

Air Project – Rap Yourself

Aisha Devi – Dimensional Spleen 

Belia Winnewisser – The View  

Crowdpleaser & St. Plomb - 18 Years 

Deetron - Dr. Melonball (Extended Mix)  

Djaimin - Give You  

Double - The Captain of Her Heart 

Lobt Noch Irrt (In Flagranti) - Heizgas Meter  

Schaltkreis Wassermann - Lux (Remake of 2022)  

Mehmet Aslan – Domo  

Nuevo Prohibido – Aguamiel 

NVST - selfjustice (gotyah edition)   

Reepee (Marco Repetto) - Eisba╠êr Fake 1989  

Robert Miles - Children (Dream version)  

Rozzo - Into Your Heart  

Touch El Arab - Muhammar (Mehmet Aslan's More Bass Edit)  

Yello – Bostich  

Secondo - It's Okay I've Overstood 

3MB - Jazz Is The Teacher 

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