Krass Politic

Ausreisser Kommentar - Ein antiker Gedanke

Der Ausreisser Kommentar ist eine Rubrik im Krass Politic, in welcher wir uns kurz Zeit nehmen, um uns einem ganz anderen Thema zu widmen, welches uns die jeweilige Woche beschäftigt hat. Und auch dich irgendwie beschäftigen könnten (oder gar sollten?). Fast schon wie Kolumnen, aber im Radio.

Hier sind alle bisherigen Ausreisser Kommentare für dich aufgelistet.

Ein antiker Gedanke

vom 15. April 2024

Der vorsokratische Philosoph und Arzt des antiken Griechenlands Alkmaion listete einst die drei essentiellen Krankheiten auf: diarrhoea, pneumonia und monarchia. Also entweder du scheisst zu viel, du hustets zu viel und kannst zu wenig atmen oder eine Person hat zu viel Macht. 

Damit diese Auflistung Sinn ergibt, muss eine Angleichung der physis (Körper) und psyche (Geist) des Menschen (sofern diese überhaupt zu trennen sind) mit der polis, der Stadt beziehungsweise dem Staat vorausgesetzt werden. Die alte Gleichsetzung der Gesundheit des Individuums mit derjenigen der Gesellschaft oder des Staates. Dieser Gedanke ist dann auch bei Platon zu finden, auch noch in soziologischen Theorien und in der Alltagssprache.

Ist diese Angleichung noch haltbar? Kann mensch von Gesellschaft und/oder Staat als einen "sozialen Organismus" sprechen? Heute scheint doch genau das Gegenteil zu zutreffen. Unzählige Krisen und Katastrophen, Krieg und Totschlag, Klimawandel, Pandemien, schier unkontrollierbarer Anstieg psychologischer Krankheiten usw. usf.  Der soziale Organismus scheint einwandfrei zu funktionieren, der menschlichen Gesundheit und dem menschlichen Wohlergehen gerade zum Trotz.

Das Spektakel der endlosen Diskussionen

vom 4. Dezember 2023

Diskussionen über Diskussionen, überall wird über alles diskutiert, in Politik, Zeitungen und im Internet, in Foren und Kommentarspalten, es türmen sich die Mengen an Menschen, die allesamt fest daran glauben, es besser zu wissen und das bessere Argument zu haben. Dabei wird aber eigentlich niemensch je überzeugt. Scheinbar ist Kommunikation doch nicht alles.

Es ist eine absolute Fiktion, dass alles allen kommunizierbar ist. Die Sprache eignet sich dafür ganz einfach nicht und Diskussionen verschlimmern hier gewisse Umstände nur noch. Diskussionen können instrumentalisiert werden, um Gräuel tolerierbar zu machen und Menschen und Erfahrungen zu überschatten. Menschen leiden und erfahren Unaussprechliches, aber immerhin wird darüber diskutiert, ob sie das nun verdient haben oder nicht - so ist die Devise.

Diskussionen erzeugen nur noch mehr Diskussionen: Sie wurden zum Selbstzweck. Ein Selbstzweck der gerade die Demokratie mehr unterminiert, als er sie stützt.

Der Menschheit wie auch der Menschlichkeit wäre kurz und knapp gesagt, öfters besser gedient, wenn gewisse Themata in Ruhe ohne Diskussion abgehandelt werden würden.

Die Kritik liegt im Sterben

vom 18. September 2023

Alle sind wir inzwischen kritisch, niemensch ist mehr unkritisch. In Politik, Kultur und Philosophie beanspruchen alle die Kritik für sich. Das ist auch recht einfach, und ausserdem hört sich kritischsein gut an und ist nebenbei auch nicht “geschützt”.

Dabei ist kein mensch mehr wirklich "Kritiker*in", die Position welche jene einst einnahmen, wird heute hauptsächlich von Influencer*innen und den sozialen Medien allgemein gefüllt - allerdings mehr schlecht als recht.

Gleichzeitig geschieht aber noch etwas ganz anderes, nämlich: McDonalds der Burger-Gigant startete jüngst eine Marketingkampagne, in welchen sie an ihre eigenen Auftritte in Filmen und Serien anknüpfen und diese wiederaufnehmen und dazu schreiben “As featured in [jeweiliger Film/Serie etc.]”

Doch McDonalds wurde nicht immer positiv dargestellt in den Medien, welche sie jetzt als Popkultur-Referenz in ihrer Werbung verwenden. Dies scheint die Marketingabteilung von McDonalds jedoch kaum zu kümmern - wieso auch? Möglicherweise ist gar das Gegenteil der Fall:
Die Kritik wird verpackt und neu verkauft als Konsumgut, als eine Ware und das Bedürfnis nach Kritik scheint befriedigt; Konsum statt Kritik.

Barbie in der Politik

vom 21. August 2023

Der Barbie-Film schlug ein wie eine Bombe (das ist keine Referenz zu "Barbenheimer", ich schwöre!) und das trotz den angehenden Streiks in Hollywood. Das Marketing war also fast so erfolgreich wie der Film selbst. Überall wird über Barbie geschrieben, gesprochen und unzählige Stunden Content wird produziert. Darum jetzt auch hier.

Klar lässt sich so einiges über den Barbie-Film sagen, aber ist er "männerfeindlich", wie transphobe Stimmen es behaupten? Auch Konservative gehen empört aus dem Kino nach dem Barbie-Film: Barbie ist in der Politik angekommen. Das "p" in "pink" steht also für politisch und nicht für "pretty"!

(Kauft euch den neuen 2024 Chevy Blazer EV SS!!!)

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