Cléo hat ein ruhiges und bequemes Leben. Der Vater ist oft weg, die meiste Zeit verbringt sie allein mit ihrer Nanny Gloria. Gloria lebt für Cléo. Sie liest ihr vor, räumt nach ihr auf - die Nanny ist das Zentrum ihrer Welt. Als Glorias Mutter stirbt, endet die heile Welt. Cléo muss lernen, dass Gloria eine eigene Heimat, mit eigenen Kindern und Bedürfnissen hat.
Die sechsjährige Cléo lebt in Paris mit ihrem Vater und der Nanny Gloria. Ihre Mutter ist tot und der Vater muss meistens arbeiten. Für Cléo ist klar, die beiden Erwachsenen in ihrem Leben, existieren nur für sie. Wenn sie traurig ist, eilt Gloria herbei. Kommt ihr Vater nachhause, will er Zeit mit ihr verbringen. Sie hat die volle Aufmerksamkeit ihrer Familie.
Nach dem unerwarteten Tod von Glorias Mutter kehrt die Nanny nach Kap Verde zurück. Dort hat sie eigene Kinder und einen Ehemann, mit dem sie ein Hotel eröffnen möchte. Cléo darf als Abschiedsreise mit nach Kap Verde. Die Reise ist nicht einfach. Denn Gloria ist nicht mehr nur für sie da, ihre Familie versteht nicht, weshalb Glorie diesem fremden Kind so viel Liebe schenkt.
"Àme Gloria" sucht nach der Bedeutung von Familie und Elternsein. Regisseurin Marie Amachoukeli erzählt ihren Film aus den Augen eines Kindes. Szenen werden kaum in Kontext gestellt - weil ein Kind eben nicht immer den vollen Kontext des Lebens versteht. Orientierung erhält das Publikum nur spärlich, das Verständnis der Welt wird auf das eines Kindes reduziert. Zugang zur Welt des Filmes ist eher emotional. Das Gespürte erfährt das Publikum hautnah und glasklar. Im Gegenzug ist der rote Faden des Filmers mehr eine emotionale Reise als eine traditionelle Erzählung. Als Fimlerfahrung ist "Àme Gloria" erstaunlich realistisch, zu einem Punkt, den viele Produktionen nicht erreichen.
Besonderes Lob für das Gelingen von "Àme Gloria" gehört Louise Mauroy-Panzani. Die Darstellerin spielt Cléo feinfühlig, erdrückend echt und absolut umhauend. Neben den anderen, ebenfalls sehr überzeugenden Darsteller*innen, sticht ihre Leistung deutlich heraus.
"Àme Gloria" wird regelmässig gezeigt im Stattkino Luzern. Ticktes und alle anderen Daten findest du hier.
