Stooszyt

Die Dargebotene Hand: "Wir kommen an unsere Kapazitätsgrenzen."

Spätestens seit dem Herbst letzten Jahres ist klar, dass die Pandemie einen grossen Einfluss auf das psychische Wohlbefinden hat, wie unter anderem eine Umfrage der Universität Basel ergab. Die Dargebotene Hand spürt dies hautnah: Das Schweizer Sorgentelefon hat einen deutlichen Anstieg von Hilfesuchenden im Jahr 2020 verzeichnet. Nun sind die Zahlen für das erste Halbjahr 2021 erschienen und zeigen, dass die Nachfrage nach einem anonymen Gespräch und einem anonymen Chat zum Vorjahr gleichgeblieben ist - oder sich gar verstärkt hat. Dies ist insbesondere bei Telefonaten der Fall, die suizidale Thematiken beinhalten.

 Bild: Die Dargebotene Hand Zentralschweiz

Massnahmen-Lockerungen korrelieren nicht direkt mit einer Verbesserung der psychischen Gesundheit

Bestimmte Parteien wie die SVP und FDP trugen in der Vergangenheit schon oft das Argument der psychischen Gesundheit hervor, wenn es um Massnahmen-Lockerungen ging, doch die neusten Zahlen zeigen, dass Lockerungen und eine Besserung der psychischen Gesundheit in der Bevölkerung nicht direkt zusammenhängen. Klaus Rütschi - Geschäftsführer der Dargebotenen Hand in der Zentralschweiz - ging zunächst ebenfalls davon aus, dass die Zahl der Anrufe zurückgehen würde, doch seit der Auswertung des ersten Halbjahres 2021 rechnet das Sorgentelefon bis auf Weiteres mit keinem Rückgang von Hilfesuchenden.

Die aussergewöhnlich hohe Belastung der Dargebotenen Hand macht sich auch bei den Telefonseelsorger*innen bemerkbar, die immer noch zusätzliche Schichten leisten müssen. Wie das Schweizer Sorgentelefon damit umgeht, hörst du im Podcast.

Die Dargebotene Hand ist 24 Stunden erreichbar: Falls du mit einer Person anonym sprechen möchtest, kannst du das unter der Nummer 143. Über 143.ch ist es ebenfalls möglich zu chatten oder dich per E-Mail mit jemandem anonym auszutauschen.

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