AUX

"Wer einen Tubisten braucht, kann mich anrufen"

Die Liste von Musiker*innen, mit denen Marc Unternährer bereits zusammengearbeitet hat, liest sich wie ein Telefonbuch der Schweizer Jazzszene: Manuel Troller, Silke Eberhard, Julian Sartorius, Erika Stucky, King Pepe und viele mehr. Der Tubist ist ein gefragter Mann - zu seinen aktiven Bands zählt er ganze sieben Projekte. Doch coronabedingt geniesst er momentan (wohl oder übel) mehr Freizeit - und stellt im Musik-Talk zwei Stunden lang seine Lieblingsmusik vor.

Unternährer macht nicht nur Musik, er doziert auch an der Hochschule Luzern - Musik und an der Hochschule der Künste Bern, wo er insbesondere Improvisation unterrichtet. Seit 2015 ist er der Programmleiter der Stanser Musiktage. Zu Hause steht eine Plattensammlung, und auf den Festplatten speichert er mehrere Terabytes an Songs. Ist Musik also sein Leben? "Das würde ich nicht so sagen," relativiert Marc Unternährer. "Es gibt auch noch anderes." Trotzdem: Unternährer ist Kenner und Sammler von Musik. "Ich höre recht viel Musik," sagt er salopp. Eine glatte Untertreibung. Seine Favoriten auf 18 Songs zu beschränken - ein Ding der Unmöglichkeit.

Eins der aktuellen Projekte von Marc Unternährer: Das Quintett Le Rex.


Den Horizont erweitern

Marc Unternährers Tipp für Menschen, die gerne auch selbst Musik machen würden: "Viel Musikhören." Und vor allem: ein breites Spektrum hören. An fast allem findet er Gefallen. Jazz, Punk, Klassik, Soul, Volksmusik. Ein Album, das einen solchen Stilmix in sich vereint, hat Unternährer eine Welt eröffnet: "Naked City" von der gleichnamigen Band, angeführt vom Jazz-Saxophonisten John Zorn. "Als ich das in den 90ern im Plattenladen gehört habe, war das die krasseste Musik, die ich mir vorstellen konnte." Auf dem Album geht es hin und her: von Surf-Rock über Free-Jazz bis zu Hardcore-Punk wechseln sich die Genres ab. Und nach dieser musikalischen Achterbahn klingt auch Marc Unternährers Playlist.

Im Talk verrät er, wie man zu einem der gefragtesten Tubisten der Schweiz wird, und wie er in einer Berliner Bar unfreiwillig am Song "Staubsaugerbaby" von Blind Butcher mitgearbeitet hat:

Playlist

Chuereiheli von Les Jüüzli du Muotatal

Erika Stucky - All I Really Want To Do

Michael Fehr / Manuel Troller / Andi Schnellmann / Julian Sartorius / Rico Baumann - Mädchen

Henry Threadgill and Make a Move - 100 Year Old Game

Richard Dawson - Jogging

Dieter Roth - Radiosonate 

Suicide - Dream Baby Dream

Blind Butcher - Staubsaugerbaby 

Gagliarda del Principe di Venosa, Salvatore Sciarrino (Gesualdo) - Le voci sottovetro

Still House Plants - Pleasures

Ghédalia Tazartès - Merci Stéphane

Bitchin Bajas and Natural Information Society - Anemometer

Jaimie Branch - Theme 001

Hora’Band - Oh Honey Comb

Buzzcocks - Why Can't I Touch It?

Marisa Anderson - Bella Ciao

Noforonin-Dratsiambakaina, Hirain-Drazaivelo & Christine Zanany - Miverena Rahavana

Nina Simone - Sinnerman

Weitere Episoden

Alle Episoden anzeigen →
Wir verwenden Cookies um die Performance unserer Website zu messen. Möchtest du diese Cookies akzeptieren?