Musik aus Island, vom bulgarischer Frauenchor, ein bisschen funky und jazzy. Country, schnell, französisch, englisch, sinnlich und ruhig. All das könnten mögliche Beschreibungen der heutigen Playlist im AUX von Sabrina Rohner-Troxler sein. Für sie ist ein emotionaler Zugang zur Musik wichtig. Musik soll sie berühren und etwas auslösen. In ihrer Playlist hat sie versucht, Einflüsse von möglichst allen Lebensabschnitten auf eine Art einzubeziehen.
Der Lebenslauf von Sabrina hat es in sich und lässt sich in einem Wort beschreiben: musikalisch!
Bereits von klein auf musikalisch und mit Instrumenten aufgewachsen, findet sie ihren Weg zum Musikstudium mit Hauptfach Jazz. Der Master of Arts in Musikpädagogik folgte. Zudem war sie im Schweizer Jugendchor, im Weltjugendchor und im Stimmorchester dabei. Sie ist Gesangs- und Musiklehrerin und die Leiterin des Stimmenfestivals in Ettiswil und sorgt jährlich für ein spannendes Line-Up. Nebst all dem ist sie selbst als Musikerin unterwegs in verschiedenen Formationen/Bands. Wie gesagt: Ein Lebenslauf voller Bezüge zur Musik.
Im AUX geht es zwar einerseits um die Person, welche zu Gast ist, aber vor allem um die Musik, die diese Person privat gerne hört und zu uns mitnimmt. Die Wahl der Songs fiel Sabrina jedoch überhaupt nicht leicht:
"Weil mir so viel so gut gefällt! Ich könnte, glaube ich, locker zehn Stunden zusammenstellen. Das wäre einfacher. Gewisse Dinge raus zu kicken, die ich super finde, hat teilweise fast ein bisschen weh getan."
Musikalische Grenzen
Für Sabrina ist es immer spannend zu beobachten und hören, wie Musiker*innen die Grenzen ihrer Stimmen suchen. Sie selbst beschäftigt sich seit Jahren mit ihrer eigenen Stimme, denn diese ist ihr Instrument. Das Musikstudium war jedoch nicht immer einfach. Leistungsdruck, Vergleichen mit anderen oder Prüfungssituationen sind Herausforderungen für die Stimme und ihr Bezug zur Musik, wie mir Sabrina erzählt. Nach dem Studium brauche sie eine gewisse Distanz, um ihre eigene Stimme wieder zu finden und ihren Zugang zur Musik neu zu schaffen.
Seit einigen Jahren ist sie Lehrerin an der Kantonsschule in Willisau:
"Mir macht der Beruf als Musiklehrerin Spass. Ich schätzen den Austausch mit jungen Menschen und mache allgemein gerne Musik mit Menschen. Es ist ein intensiver Beruf, man muss sehr präsent sein."
Musik kann für viele Schüler*innen ein idealer Austausch zum rechtlichen Stundenplan sein. Aber auch im Fach der Musik soll ein Ansporn herrschen etwas zu Lernen und möglichst viel mitzunehmen:
"Ich habe den Anspruch, dass ich möglichst viele abholen kann, dass die Jugendlichen möglichst viel entdecken und sehen, wie toll Musik ist und was sie in einem bewirken kann. Es ist fast wie ein Heilmittel"
Ein bisschen von allem etwas
In ihrer Playlist findet sich Musik aus den 70er Jahren aber auch Tracks, die erst vor 2-3 Jahren released worden sind. Sabrina erzählt, dass sie einen sehr offenen und neugierigen Zugang zur Musik har. Sie hört sich gerne Neues an und Musik, die sie noch nicht kennt.
Nebst ihrem persönlichem Zugang zur Musik haben wir auch darüber gesprochen, welche Schwerpunkte sie beim Zusammenstellen von einem Festival Line-Up setzt und wie sie ihren drei Kindern der musikalische Bezug weitergibt. All das und vieles mehr gibt's oben im Podcast zu hören!
Playlist
Solveig Slattahjell - Precise Content
Sidsel Endresen & Bugge Wesseltoft - Try out
Kroyt - Heart's Heart
Portishead - Sour Times
Emiliana Torrini - Fisherman's Woman
Le Mistère Des Voix Bulgares - Pilentze Pee
Wood Brothers - sing About It
Christine Salem - Blondié
Timbre Timbre - Lay down in the tall grass
Tom Waits - Take it with me
The Heavy - What Makes a Good Man
Arctic Monkeys - Do I Wanna Know?
Anohni & The Johnsons - Hope there's someone
Feist - How Come You Never Go There
Cassandra Willson - Sankofa
Avishai Cohen - Alfonsina y el Mar
Bonnie "Prince" Billy - Strange Form of Life
Aldus Harding - The Barrel
Pomme Soleil