Die Suche nach dem Sinn
Industrialisierung, Technisierung, Rationalisierung. Die Welt scheint immer mehr nach diesen Prinzipien zu funktionieren. Für viele Menschen ist diese sogenannte Entzauberung der Welt aber problematisch. Sie sehnen sich wieder nach Mystik, nach Glaube und vor allem nach Sinn. Über diese Entwicklung sprechen Lisa und Martin Baumann. Martin Baumann leitet die religionswissenschaftliche Fakultät an der Universität.
Individualität und Antiautoritarismus
Seit den 60er und 70er Jahren hat es eine extreme Reorientierung an alten und neuen Glaubenssätzen gegeben. Doch die neue Welle der Spiritualität unterscheidet sich von der Religion vor allem durch zwei Dinge: dem individuellen und antiautoritären Charakter. Im ersten Block des Gspröchsstoff stehen genau diese Themen im Fokus.
Buddha, der Dalai Lama und das Keltentum
Kennzeichnend für Spiritualität ist die Vermischung von verschiedenen Glaubensinhalten. Wiedergeburt, Jesus und vorchristliches Keltentum werden vermischt. Dieses "Shopping around" führt zu interessanten Neukombinationen und zeigt auch den individuellen Charakter von Spiritualität. Mehr dazu erfährst du im zweiten Teil vom Gspröchsstoff.
Globalisierung und Migration
Wie verhält es sich mit dem Zusammenhang von Migration, Globalisierung und Spiritualität? Wird Spiritualität durch die Migration in ein Land gebracht? Führt Globalisierung zu mehr Spiritualität? Und führt Migration wirklich zum Verlust von Kultur? Diese Fragen werden von Herr Baumann abschliessend beantwortet. Und er stellt spannende Thesen auf. Nämlich sei Spiritualität eher eine Wohlstandsbewegung. Migration habe vor allem für die Landeskirchen einen positiven Einfluss. Und der kulturelle und religiöse Wandel - sowohl für nationale Kultur, wie auch bei der Kultur von Migrant*innen - gehe vor allem von der Globalisierung aus.