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Auf der Welle der Kalahari Surfers

Bereits zum zweiten Mal begeben wir uns dieses Jahr nach Südafrika. Ende Januar genossen wir Miriam Makeba’s gekonnte Fusion von Jazz, Ragtime und traditionellen afrikanischen Sounds. Heute aber tauchen wir in eine total andere Wellenlänge ab:

Audio-Collagen, Post-Punk-Elemente, experimenteller Rock, zyklische Rhythmen und beissende Satire – das sind die Kalahari Surfers.

Das wohl kontroverseste Album Südafrikas, zerschnittene Reden Pieter Bothas als Samples, ein Beatles Remix, fiktive Bandmitglieder und noch vieles mehr kannst du in der ganzen Sendung nachhören:

Der Einzig Wahre Wellenreiter

Im Zentrum der Kalahari Surfers findet man einen Mann bekannt unter dem Namen Warrick Sony – obwohl sein Name eigentlich Warrick Swinney war. Er ist der Gründer – wie auch eigentlich das einzige Mitglied – der Kalahari Surfers. Mit seiner von Punk inspirierten elektronischen Musik und seinen nahezu angriffslustigen Texten, stellte er sich vor allem ab den 80er Jahren quer gegen das Apartheid Regime Südafrikas.

In seiner Diskographie findet man zahlreiche Beispiel für diese Querstellung: Sei es der Track Europeans vom Album Living In The Heart of The Beast (1985) oder Bigger Than Jesus (1989) vom gleichnamigen Album. Warrick Sony war von Beginn an nicht scheu, was seine Kritik anging.

Schon in seinem ersten Album, betitelt Own Affairs (1984), spricht er äusserst freizügig über seine Meinung gegenüber seines Heimatortes. Als Beispiel der Song Don’t Dance:


We're black white separated
Right from birth indoctrinated
Years and years developed apart
Brainwashed each in the name of God




Der Kritiker Und Der Kritiker

Eines der zahlreichen kollaborativen Projekten der Kalahari Surfers erscheint 1993. Gemeinsam mit Lesego Rampolokeng – ein Schriftsteller, Dramatiker und Performance-Poet aus Johannisburg – released Warrick Sony das Album End Beginnings. Rampolokeng hat in den 80ern bereits viel Anerkennung gesammelt – in 1993 ist er vor allem bekannt für seine messerscharfen Beobachtungen gegenüber Südafrikas Post-Apartheid-Epoche.


I only shoot the British, with the bullets that are English.


Es handelt sich um eine der wohl passendsten Paarungen, welche man sich vorstellen kann: Warrick Sony, ein tiefgründig kritischer Musiker, gemeinsam mit Lesego Rampolokeng, ein Wortschmied welcher sich genau so wenig vor seiner Meinung fürchtet. Das Resultat ist ein Album mit kraftvollen Texten über Täuschung, Lügen und dem Verlust von Träumen. Diese Texte gleiten, schreiten und rennen über einen Teppich von Dub, Post-Punk und experimentellem Sound – ohne auch nur einmal einen Blick über die Schulter zu werfen.



Playlist

Free State Fence – Kalahari Surfers 

The Surfer – Kalahari Surfers 

Don’t Dance – Kalahari Surfers 

Hillbrow II – Kalahari Surfers 

September – Kalahari Surfers 

September 1984 – Kalahari Surfers 

Cosmik Debris – Frank Zappa 

Apotrophe’ - Frank Zappa 

Man With The Woman Head – Frank Zappa, Captain Beefheart, The Mothers 

Europeans – Kalahari Surfers 

1999 – Kalahari Surfers 

Township – Kalahari Surfers 

Reasonable Men – Kalahari Surfers 

Play It Backwards – Kalahari Surfers 

The Voice of Rage And Ruin – Kalahari Surfers 

Dust and Bones – Trans.Sky 

Michealangelo Dreaming – Trans.Sky 

Limpet Mine – Trans.Sky 

Bigger Than Jesus – Kalahari Surfers 

Reconnaissance – Kalahari Surfers 

Beatle Love Song – Kalahari Surfers 

Tapeworms – Lesego Rampolokeng, Kalahari Surfers 

Dark Explode the Blues – Lesego Rampolokeng, Kalahari Surfers 

Rapmaster – Lesego Rampolokeng, Kalahari Surfers 

Houghton Parents – Kalahari Surfers 

This Land – Kalahari Surfers 

Maids Day Off – Kalahari Surfers 

 

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