Intravinyl

Dancehall - Von Dubs, Riddims und Toasts

Im heutigen Intravinyl brachten wir dir die jamaikanische Sonne in die Schweiz. Wir hörten zwei Stunden lang Musik aus dem Genre des Dancehalls. Ein Genre, welches aus der jamaikanischen Soundsystemkultur entstand. Da damals weiten Teilen der Bevölkerung die Mittel fehlten, eine eigene Stereoanlage zu kaufen, genossen die sogenannten Soundsystems eine sehr grosse Beliebtheit. Dies waren oft selbstgebaute Soundanlagen, welche an der freien Luft aufgestellt wurden, um so ganze Städteviertel mit Reggae und Rocksteady Musik zu unterhalten.


Nach einer gewissen Zeit wurden diese Platten auf ihre instrumentalen Teile reduziert. Diese wurden dann soundtechnisch manipuliert und mit einem Toast einer Art Sprechgesang versehen. Kool Herc, einer der Gründerväter des Hip-Hops, übernahm dieses Prinzip und organisierte so ähnliche Blockparties in seiner neuen Heimat, nachdem er mit seinen Eltern im Alter von zwölf Jahren von Jamaika nach New York ausgewandert war.


Eine schillernde Figur in der Dancehallszene der Achzigerjahren war Yellowman. Als Kleinkind wurde er von seinen Eltern, vermutlich wegen seinem Albinismus verstossen. Im Kinderheim wurden seine musikalischen Talente enorm gefördert, so stark, dass er bereits mit 15 der erste Dancehall Artist wurde, mit einem Vertrag bei einem amerikanischen Label. Doch bereits im Jahr darauf kam der erste Rückschlag mit einer Hautkrebsdiagnose. Als Albino im sonnigen Jamaika war seine Haut besonders belastet. Eine Krebs-Operation entstellte sein Gesicht sogar so fest, das er lange nur unter grossen Anstrengungen singen konnte. Yellowman überwand aber auch dies Hürde und ist heute noch als erfolgreiche Liveact aktiv.


Die ganze Sendung gibt es hier zum Nachhören:

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