Auf Halloween folgt Allerheiligen, der Gedenktag der Verstorbenen. Und auch The Cure widmet sich an diesem 1. November schon lange tot geglaubten Klängen. Mit Songs of a Lost World knüpft die englische Band unmittelbar an ihre größten Klassiker der 80er an und beweist: Goth-Rock ist alive and well. Knall dir dunklen Lidschatten ins Gesicht, beschmier deinen Mund mit dickem, rotem Lippenstift. Es wird Zeit für eine kleine Zeitreise durch die Diskographie einer der bedeutendsten Bands der letzten Jahrzehnte!
Hüül doch!
In Crawley im Süden Englands entsteht in der zweiten Hälfte der 70er aus einer Schülerband die Band Malice. Ein erster Plattenvertrag fruchtet nicht, der Leadsänger verlässt die Band, und ein gewisser Robert Smith tritt ans Mikrofon. 1978 erscheint eine erste Single, das Jahr darauf das Debütalbum. Die Band nennt sich inzwischen The Cure und orientiert sich stark an Punk-Bands wie den Buzzcocks. Three Imaginary Boys ist geprägt von spielerischem, melodiösem Pop-Punk, ihr Ziel: die Beatles des Punk zu werden. Zu dieser Zeit entsteht auch der Song Boys Don’t Cry, bis heute ihr erfolgreichster Track. Ein Jangle-Pop-Meisterwerk über einen verletzlichen Menschen, der dazu erzogen wurde, seine Gefühle zu verbergen – Punk-Widerstand gegen die gesellschaftlich verankerte Vorstellung des starken, emotionslosen Mannes.
Der Banshee-Vorfall
So genial diese ersten Singles auch waren, es brauchte wie so oft eine Frau, um den unsicheren Jungs von The Cure so richtig auf die Sprünge zu helfen. Nach der Veröffentlichung von Three Imaginary Boys geht die Band zusammen mit Siouxsie and the Banshees auf Tour. Kurz vor dem ersten Gig verlässt jedoch der Gitarrist John McKay die Banshees, und die Tour wird fast abgesagt, bis Robert Smith von The Cure einspringt. Abend für Abend steht er dann für The Cure und die Banshees auf der Bühne, während ihm sein Engagement bei letzterer Band immer mehr zusagt. Der düstere, kühle Sound der Banshees haut ihn um und bringt ihn auf neue musikalische Ideen. 1980 erscheint das zweite The Cure-Album Seventeen Seconds. Die Band ist fast nicht wiederzuerkennen: Die Lieder werden gradliniger, gleichzeitig aber auch melancholischer und atmosphärischer. Doch nicht nur musikalisch inspiriert Siouxsie Sioux The Cure zu einer Neuorientierung – bald steht die Band mit hochtoupierten Haaren und verschmiertem Make-up auf der Bühne. Dieser krasse Stilwandel forderte jedoch auch Opfer: Aufgrund kreativer Meinungsverschiedenheiten verlässt Matthieu Hartley 1980 die Band.
Playlist
The Cure - Push
The Cure - Six Different Ways
The Cure - Boys Don't Cry
The Cure - Fire In Cairo
The Cure - Play For Today
The Cure - M
The Cure - A Forest
The Cure - Primary
The Cure - The Funeral Party
The Cure - One Hundred Years
The Cure - A Strange Day
The Cure - Cold
The Cure - Inbetween Days
The Cure - A Night Like This
The Cure - Close To Me
The Cure - Catch
The Cure - Just Like Heaven
The Cure - Plainsong - Remastered
The Cure - Disintegration - Remastered
The Cure - Pictures Of You - Remastered
The Cure - A Letter To Elise
The Cure - Friday I'm In Love
The Cure - Endsong