Kaum eine Religionsstunde oder ein Kirchenbesuch in der Schulzeit kamen ohne das Lied «Laudato si’» aus. Dass dieser Ohrwurm auf einem Text von Franz von Assisi aus dem frühen 13. Jahrhundert basiert, wissen wohl die wenigsten. Ebenso erstaunlich ist, dass wir von diesem mittelalterlichen Lobgesang viel über unsere Beziehung zur Natur lernen können.
In der kritischen Zone
Der Literatur- und Kulturwissenschaftler Boris Previšić beschäftigt sich seit längerem mit dem Klimawandel und den Planetaren Grenzen. In seiner Predigt in der Peterskapelle Luzern - musikalisch untermalt durch den Gitarristen Jeremy Sigrist - setzte er sich dafür ein, unsere Beziehung zur Natur neuzudenken. Dabei bezog er sich auch auf die Theorie der kritischen Zone: Die dünne Schicht an der Erdoberfläche aus Gesteinen und Grundwasser, bevölkert von allerhand Lebewesen wie Pflanzen und Tieren. In seiner Predigt verband Previšić die Kritische Zone mit dem Sonnengesang. Denn dieser entpuppe sich beim genaueren Hinsehen als einen Gesang der Kritischen Zone.
Für die nächste Predigt am 27. August kommt der SRF-Hausphilosoph Yves Bossart nach Luzern. Für die musikalische Rahmung sorgt der Elio Amberg am Saxophon.
