Immer häufiger liest man, dass in den USA dieses oder jenes Kinderbuch verboten wurde, weil darin queere Geschichten erzählt oder Schwarze Figuren präsent sind. So beelendend dies ist, zeigt es zumindest, dass die Zensor*innen sich über die Kraft von Erzählungen bewusst sind: Erzählungen spiegeln nicht nur unsere Welt, sie haben auch das Potential diese zu verändern. "Literatur ist ein mächtiges Instrument der Freiheit", sagt die Literaturwissenschaftlerin Christine Lötscher.
"Wir sollten nicht vergessen, dass Menschen erzählende Tiere sind"
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Die Predigt" hat Christine Lötscher am Pfingstsonntag in der Peterskapelle in Luzern über die Macht des Erzählens gesprochen. Laut Lötscher ist der Mensch ein erzählendes Tier. Wir erschaffen unsere Welt erzählend und können sie im Erzählen auch verändern.
Damit politisches Handeln möglich ist, braucht es Denkräume, in denen experimentiert, ausgehandelt und kritisiert werden kann. Und das Erzählen, so Lötscher, ist ein solcher Raum. Warum ist es nun so wichtig, neue und andere Wege zu finden, anhand derer wir unsere Gegenwart und mögliche Zukunft erzählen können?
Die gesamte Predigt von Christine Lötscher kann im Podcast nachgehört werden.
Am Sonntag, 25. Juni ist um 11Uhr die Performerin Brandy Butler zu Gast in der Peterskapelle Luzern. Für die musikalische Rahmung sorgt der Perkussionist Markus Lauterburg. Du hast eine Predigt verpasst? Hier https://kultz.ch/diepredigt können alle Folgen nachgehört werden.
