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"Conspirituality": Aliens, Illuminati und Jesus in Einem

Vielleicht hat mensch es schon ein wenig im Gefühl, dass sich Verschwörungstheorien und so "neureligiöse" Bewegungen, wie es die Forschung nennt, stark überschneiden oder mindestens stark überschneiden können. Das bestätigt uns auch Matthias Pöhlmann, der Sekten- und Weltanschauungsbeauftragte der evangelisch-lutheranischen Kirche in Bayern. Denn genau mit diesen Überschneidungen setzt er sich in seiner Forschung auseinander.

Im Gespräch mit ihm haben wir Fragen behandelt, wie zum Beispiel wo die erwähnten Überschneidungen nun genau liegen, was diese neureligiösen Bewegungen überhaupt sind, was ihre Ursprünge sind und wie wir damit umgehen können, wenn jemensch in unserem Umfeld Verschwörungstheoretiker*in ist.

Das Heikle am Misstrauen und ihre Notwendigkeit

Inzwischen wissen wir alle, dass um an eine Verschwörungstheorie zu glauben eine gute Portion Misstrauen benötigt wird. Dabei hat Matthias Pöhlmann auch betonen wollen, dass Misstrauen wie auch die kritische Solidarität durchaus wichtig und auch notwendig ist. Gefährlich wird es aber, sobald wissenschaftliche Grunderkenntnisse komplett angezweifelt werden und die übernommenen Weltanschauungen Hass propagieren.

Gleichzeitig soll aber "die Wissenschaft" auch nicht einfach als Ideologie oder selbst als ein Glaube behandelt und betrachtet werden. Einerseits funktionieren Wissenschaften nicht als Ideologie, nicht als totales (und vereinfachendes) System und weiter würde ein solcher Wissenschaftsglaube zwangsläufig erschüttert werden, was wieder das Ersetzen durch eine Verschwörungstheorie begünstigt.

Wie ist damit umzugehen?

In einen "zivilen" Diskurs zu treten mit Verschwörungstheoretiker*innen und Verschwörungsgläubiger*innen ist quasi unmöglich, ebenso die Verschwörungstheorie zu widerlegen. Ein solcher Versuch endet meist eher in einem verstärkten Glauben. Dennoch ist zu erwähnen, dass es im Umgang wie dann auch der Beratung kein Patentrezept gibt. Aber ein individueller und persönlicher Zugang ist sicher schon einmal besser.

Weiter gilt auch den Kontakt trotz Allem aufrechtzuhalten, darüber zu reden, Interesse zu zeigen dabei aber doch die eigene Position zu verteidigen und dagegenzuhalten; sich somit auch als "mögliches Missionierungsobjekt" zu entziehen, wie es Pöhlmann im Gespräch mit uns formulierte.

Für weitere Infos zur Beratung zu neureligiösen Bewegungen und Gruppierungen hat uns Matthias Pöhlmann die folgenden Stellen empfohlen:

relinfo.ch
weltanschauungen.bayern

Oder hör dir einfach die Sendung hier als Podcast an! Denn dort gibt es so einiges zu hören, was hier nicht erwähnt wurde:

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