Filme mit politischer Message gibt es viele. Manchmal ist der politische Bezug sehr offensichtlich, manchmal sehr subtil. Zwei davon haben wir unter die Lupe genommen.
Snowpearcer
Ein Zug jagt durch die vereisten Landschaften einer postapokalyptischen Welt. An Bord sind die letzten Überlebenden dieser Erde. Es ist eine Mikrogesellschaft entstanden, welche ihr eigenes Kastensystem führt, und alles daransetzt, die Maschine am Laufen zu halten. Dafür wird über Leichen gegangen. Das Gefälle zwischen arm und reich ist unvorstellbar gross - und so kommt es auch, dass sich eine Revolte anbahnt.
Snowpearcer ist durchzogen von Vergleichen und Analogien zu unserer heutigen Welt. Entsprechend hart ist auch die Kritik. Wir sind gefangen in einem System, welches auf Fortschritt angewiesen ist und in sich selbst durchtränkt von Ungleichheit ist.
Während Snowpearcer eher einem Blockbuster als einem Indiefilm gleicht, von Gewalt und Action durchzogen ist und eine sehr offensichtlich provoziert, ist Hit the Road das komplette Gegenteil.
Hit the Road
Mitten im iranischen Nirgendwo sitzt eine vierköpfige Familie aus Teheran in einem Auto, welches ausgeliehen scheint. Die fünf Charakteren sind auf der Reise in den Norden des Landes. Doch was wollen sie dort?
Im Verlauf der scheinbar langweiligen Autofahrt drücken mehr und mehr Emotionen durch die Facetten der Gesichter. Nach und nach wird klar, dass sie von Angst und Trauer eingeholt werden, während sie versuchen in ihrem jüngsten Kind stehts eine Lüge aufrechtzuerhalten. Langsam wird offensichtlich, dass der älteste Sohn versucht aus dem Land zu fliehen. Das Motiv wird nie ganz klar, doch es scheint es wert gewesen zu sein, das eigene Auto und das Haus zu verkaufen. Smartphones und Simkarten werden zurückgelassen oder zerstört. Die Angst vor dem Regime scheint präsent.
Ohne Action, Geballer oder grusligen Momenten entsteht in diesem Comedy-Drama eine Spannung, welche getragen wird, durch die verschiedenen Coping-Mechanismen, welche die einzelnen Charaktere haben.
