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Internetaktivismus und der "Sommer 2016"

Aktivismus findet zuhauf im Internet auf sozialen Medien statt. Dort sieht sich nicht nur der politische Aktivismus auch jeder andere Inhalt dem Willen des Algorithmus ausgesetzt. Aber nicht nur das, auch scheint der Feed unendlich lange zu sein, weil er das auch ist: Mensch kann nie alles gesehen haben. All das hat mit dem Jahr 2016 so einiges zu tun: Im Gespräch mit Rosa Zimmermann und Francisco (Frank) Cortes ging es um Internetkultur, Internetaktivismus in den sozialen Medien und wie sich 2016 alles verändert hat.

Rosa Zimmermann studiert Philosophie und Politikwissenschaft, arbeitet bei Kultz, arbeitete auch schon im Social Media Management und macht das auch heute noch für einige Vereine. Frank Cortes studiert Philosophie und Geschichte, hat schon Artikel geschrieben für philosophie.ch, wie auch das Kulturmagazin Frachtwerk, führt selber eine Meme-Seite und forscht intensiv über Internetkultur.

Die Ästhetisierung gegen und für den Algorithmus

Das Social Media Management versucht verzweifelt im unendlichen Fluss und Sumpf der Internetlandschaft klarzukommen und der Algorithmus macht irgendwie so sein eigenes Ding. Kategorien über Kategorien. Der Algorithmus stopft Dich in Schubladen. User*innen passen sich aber an, die Selbstdarstellung, welche die sozialen Medien wohl schon immer beinhalteten und ermöglichen, wird gruppiert und um aufzufallen, bekommt alles eine eigene aesthetic.

Im Gespräch erwähnt Rosa Zimmermann dazu auch die Präsenz in den sozialen Medien von Duolingo (dem Programm um Sprachen zu lernen), als Beispiel einer lockeren, scheinbar spassigen, etwas frechen Marketing. Gleiches geschah auch schon mit den Twitter-Accounts von verschiedenen Fastfood-Ketten, die sich gegenseitig fertigmachten.

Der Fiebertraum 2016

Wie kam es aber zu all dem? Frank Cortes sieht in den Ereignissen von 2016 die Antwort dazu. 2016 geschah nämlich in der Politik wie auch in den sozialen Medien so einiges: Drake veröffentlicht sein Album Views, welches die Algorithmen absolut dominierte, der Gorilla Harambe wurde erschossen, was zu einem riesen Meme wurde, das Brexit-Referendum wurde angenommen und im November wurde Donald Trump zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt. Ebenfalls kam es zum Cambridge Analytica-Skandal und in den sozialen Medien wurde die chronologische timeline abgeschafft.

Jeglicher Optimismus welchen mensch mindestens 2012 gegenüber den sozialen Medien auch als User*in noch haben konnte, wurde 2016 dann komplett zerstört.

Wie das alles nun genau zusammenhängt, was es bedeutet und wie wir heute mit den sozialen Medien umgehen sollten, hörst Du in der ganzen Sendung:

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