Seit gut zwei Wochen steht die peruanische Bevölkerung auf der Strasse um zu protestieren. Grund dafür sind steigende Kosten für Treibstoffe, Lebens- & Düngermittel. Um die Demonstrationen in Schach zu halten, verhängte der peruanische Präsident Pedro Castillo am Montag den 4. April einen eintägigen Lockdown - ohne jegliche Vorankündigung. Dies befeuerte viele der Demonstrant*innen umso mehr und bewegte sie dazu weiter zu demonstrieren. Wie konnte es jedoch so weit kommen?
Wie steht es um Peru generell?
Die Frage, wie es denn um Peru steht, könnte man auf viele Arten beantworten. Um die Hintergründe dieser Demonstrationen jedoch zu verstehen, ist insbesondere Folgendes in Erwägung zu ziehen:
Gemäss der World Bank lag 2020 die Armutsquote von Peru bei 27%. Dies bedeutet, dass über ein Viertel der Bevölkerung in Armut lebt. Weiter sieht sich Peru einer steigenden Arbeitslosigkeit gegenüber. Diese hat sich 2020 im Vergleich zum Vorjahr von 3.03% auf 6.24% mehr als verdoppelt. Im März 2021 lag diese sogar bei 15.28%. Ebenfalls zu erwähnen ist, dass Peru stark unter der Pandemie gelitten hat. So weist Peru leider die höchste Covid-Todesrate weltweit auf. Sie mussten im Schnitt 6'000 Tote auf 1 Mio. Bewohner*innen zählen. Aber nicht nur die Menschen, sondern auch die Wirtschaft hat während der Pandemie gelitten. Diese konnte sich im letzten Jahr zwar wieder etwas erholen, das Wirtschaftswachstum ist jedoch im ersten Quartal nach Antritt des neuen Präsidenten beinahe zum Stillstand gekommen. Und um dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen, hat die Inflation in Peru diesen März ihr 26-Jahres-Hoch erreicht, mit weitreichenden Folgen für die Bevölkerung.
Was gedenkt die peruanische Regierung angesichts dieser Missstände zu unternehmen? Was hat der Krieg in der Ukraine mit der Situation in Peru zu tun? Und inwiefern könnte Peru ein Vorbote einer globalen Lebensmittelkrise sein?
Titelbild von Alex_Phillc auf pixabay
