Sphaíra

Tarta Relena greift die Ästetik der Religion auf

Der Zug hält und ich steige aus. Mitten im Nirgenwo mache ich mich auf den Weg zur Luftseilbahn. Noch nie bin ich mit einem Konzertticket in eine Luftseilbahn eingestiegen. In der Luft stecke ich mir die Kopfhörer in die Ohren und lasse mich nochmals vom Album Fiat Lux berieseln. Das Setting stimmt schon mal.


Oben angekommen führt ein kleiner Spaziergang zu einer Kapelle. Vermutlich waren schon lange nicht mehr so viele Menschen auf einmal in dieser Kapelle und warteten gespannt, auf die kommende Stunde.

Am Anfang war das Licht

Marta Torrella und Helena Ros stehen im Korridor und und beginnen zu singen. Ihre Stimmen füllen den Raum bis auf den letzten Millimeter. Ohne Mikrophon oder instrumentale Unterstützung singen sich die beiden gegenseitig an und verschmelzen zu einer kanonartigen musikalischen Wand, die sich in der ganzen Kapelle verteilt: Tarta Relena.

"Ihre Lieder bieten eine klingende Zeitreise in die Vergangenheit des Mittelmeerraumes. Die beiden Frauen arrangieren Melodien aus verschiedenen Regionen der Mittelmeer-Länder in ihren Originalsprachen. Die Lieder sind zum Teil Hunderte von Jahren alt. Sie stammen aus Kreta, Korsika, Mallorca und Andalusien."

Avantgardistische Tradition

Auf die Frage, ob ihre Musik mit einem religiösen Hintergrund gemacht wurde, antworteten die zwei mit Ja und Nein. Nicht im herkömmlichen religiösen Sinn, der sich mit dem Glauben auseinandersetzt, sondern in einer mehr ästhetischen Art und Weise. Teils hörst du ganz klar traditionelle Aspekte heraus, die aber immer wieder von sehr avantgardistischen und zeitgenössischen Teilen unterbrochen und ergänzt werden. 

Die Menge konnte nicht mehr aufhören zu klatschen.

Zusammen mit ihrem Gespräch kannst du hier Teile des Konzertes nachhören:

Weitere Episoden

Alle Episoden anzeigen →
Wir verwenden Cookies um die Performance unserer Website zu messen. Möchtest du diese Cookies akzeptieren?