Pamir

Amyl and the Sniffers mit Comfort To Me

Die vierköpfige Band, bestehend aus Bryce, Dec, Fergus und Amy Taylor an der Front, kommt aus Melbourne, Australien. Seit 2016 sind sie aktiv - ihre erste EP "Giddy Up" haben sie innert zwölf Stunden rausgebracht. Da muss eine riesen Motivation dahinter gewesen sein.

Ähnlich nun bei "Comfort To Me"; Das Album wurde mit der Single "Guided by Angels" für kommenden Oktober angekündet; jetzt haben sie es doch schon am 10. September rausgebracht. Zu den zwei Vorabsingles "Security", "Guided by Angels" und zu "Hertz" sind empfehlenswerte Musikvideos auf Youtube online.

Mit "Comfort To Me" übertreffen sie sich selbst in jeder Hinsicht. Man wird von A-Z durch die dreizehn Songs geleitet. Musikalische Mittel bleiben im bekannten Rahmen - Taylors Songtexte haben definitiv neuen Schwung mit neuen Prägungen. Das hat bestimmt mit den sehr strikten Lockdowns Australiens zu tun. Sie hat sich sehr mit dem Sinn des Ganzen beschäftigt und wirkt "tougher" als im 2019. 

Während des Einschlusses habe ich mich gefragt: 'Was zur Hölle ist die Existenz?' Was bedeutet sie? Es bedeutet nichts. Ich habe die Nase so voll davon, das ist schon der sechste Lockdown.

 Zudem spürt man, wie sie eine starke weibliche Energie in die Songs einbringen will und dies auch geschafft hat. Zu ihrer feministischen Seite verliert sie einige Worte mit dem OX-FANZINE Magazin.

Mir macht es jetzt aber Spaß, weibliche Energie in die Musik einzubringen. Weiblichkeit wird oft mit Schwäche gleichgesetzt – trägt eine Frau Make-up oder knappe Kleidung, wird daraus schnell geschlossen, dass die schwach ist. Aber ich mag es auch, mich zu schminken, mir die Haare zu machen, mich aufzubrezeln. Und um tough zu sein, muss man sich nicht tough kleiden. [...] Was mich aber am meisten nervt: Frauen müssen so viel mehr leisten, so viel härter arbeiten und so viel besser sein, um eine Chance zu bekommen im Musikgeschäft. Scheiß drauf! Ich kämpfe dafür, dass Frauen genau so viel Mist bauen können wie Männer. Wenn es eine Message gibt, dann die: Geht raus und spielt. Und wenn es richtig schlecht ist, umso besser, dann spielt erst recht!


Taylor will also jungen Frauen helfen und sie pushen. Sie will, dass sich Frauen trauen, egal wie es mit jeglichen externen Erwartungshaltungen aussieht.

Taylor wird beispielsweise durch Songs wie "Capital" auf andere Weise auch sehr politisch. Sie konfrontiert die australische Regierung mit ihren Versäumnissen angesichts der zunehmenden Krisen - beispielsweise die verheerenden Buschbrände, die von der anhaltenden Dürre betroffenen Landwirte und die Behandlung der australischen Ureinwohner.

Das Wunderbarste an diesem Album ist, dass Taylor nicht mit Selbstbewusstsein geizt, sondern sie lässt die Musik für sich sprechen. Mehr als je zuvor. Die Selbstbestärkungen in vielen Texten wirken überhaupt nicht überheblich, eher noch kraftvoll und mächtig!

Amyl and the Sniffers - Ich hoffe, da kommt noch viel mehr! Das Potential, die Fans und die Motivation sind da. Lass' uns hoffen!


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