Queertopia

Drag: mehr als nur Queens

Glitzer, Extravaganz, Rebellion: Für die einen ist Drag Selbstverwirklichung und Spielerei mit Geschlechterrollen, für andere ist es politische Provokation.

Zwischen Kunst und politischer Provokation

Laut Jake Hall, Autor*in von The Art of Drag, hat Drag seinen Ursprung im 16. Jahrhundert. Schon damals haben sich Menschen anders gekleidet, um wie das binär gegensätzliche Geschlecht auszusehen und wahrgenommen zu werden. Es gibt sogar Fotografien aus dem 19. Jahrhundert von Männern, die Kleider trugen!

 Thomas Dilward in Drag aus dem Jahr 1866, credits: atlasobscura.com

"Mer sind ned politisch, will mer politisch wend sii. Mer sind politisch, will mer politisch sii müend!"
- Michel von Känel aka "Paprika"


Der Begriff "Drag" wird seit dem 20. Jahrhundert gebraucht und in den 60er Jahre, als queere Menschen an den Stonewall Riots für ihre Rechte kämpften, wurde Drag das erste Mal mit Politik vermischt. Zuvor war Drag kein politisches Thema, sondern rein eine Form von Kunst und Ausdruck.

"Dene ihres Ziel isch aber nie gsi, mer mached Drag, will mer wend Politik betribe. Dene ihres Ziel isch gsi, mer wend gliich behandlet werde, wie alli andere."
- Michel von Känel aka "Paprika"


Die Wichtigkeit von Bildung

Nun ist Drag immer mehr im Mainstream: es gibt Serien über Drag wie z.B. RuPaul's Drag Race, die Nachfrage nach Drag-Performances steigt und Menschen in Drag lesen Kindern Kindergeschichten vor. Letzteres wird besonders stark von konservativen Kreisen kritisiert. Michel von Känel aka "Paprika" ist nebst Drag Queen Lehrperson und nimmt dazu Stellung:

Rassismus, Misogynie und fehlende Zugänglichkeit

Drag-Performer*innen erleben aufgrund ihrer Kunst nicht selten Diskriminierung, teilweise findet diese leider auch innerhalb der Community statt. Es gibt auch innerhalb des Normenbrechens Normen, wie z.B. dass die meisten Drag Queens weisse, schlanke, cis Männer sind und diese dann mehr Anfragen erhalten, als andere Drag Queens oder Drag Kings. 

Auch fehlt es an Diversität: es mangelt an Körper, die diesen Normen nicht entsprechen. Es mangelt an Repräsentation von POC oder Menschen mit Beeinträchtigungen. The Heart Throb Mob, ein Kollektiv aus Zürich. möchte das ändern!

Die schönen Seiten machen sie stärker

Drag ist eine vielseitige Kunstform, und wie es sich bei der Kunst gehört, gibt es da die guten und die schlechten Seiten. In Drag überwiegend die guten Seiten, das sind einige:

Du hast noch nicht genug? Hier findest du die besten Queertopia-Tracks!!

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