Queertopia

🧬 Beschleunigung und Hilfeschrei - Queertopia New Tracks 🪁

So regnerisch wie es in Luzern gerade ist, scheint es auch auf der ganzen Welt zu sein – denn queere Artists haben überall auf volle Dröhnung umgeschaltet und hauen dich mit Effektgewittern, Überschallsongs und tödlichen Remixes zusammen. Bock auf eine Abreibung? Hier bis du richtig:

CRIM$ON - Visual Snow*

Alles bricht, zerbricht, stumpft ab, sticht sich, verklebt sich, verätzt das andere und verbrennt sich selbst. Hier ist alles rau und ungetüm. Nichts macht halt vor den stolpernden Klängen in Visual Snow* – Das Debut von Crim$on.

Vier Monate haben die sechs Songs gebraucht, bis sie nun im weiten Internet ihr zuhause finden. Zeit allein war aber nicht genug. Eine gewisse Portion Mut gehörte nämlich auch dazu: "[...]after so many highschool years being scared of releasing my music, I finally decided to start as I approach the end of my senior year", schreibt Crim$on auf Instagram.

Und Mut brauchst auch du! Denn Visual Snow* ist keine leichte Kost. Als wärst du schon lange vom Weg abgekommen, führt dich die EP immer tiefer in eine irreale Parallelwelt, wo die Dunkelheit immer dichter wird.

Bis alles abbröckelt und du zwischen den sich auftuenden Spalten hindurchfällst. Spätestens das Ende vom zweiten Track playable teaser* schlägt dir zielsicher in die Magengrube und von da an nimmt der Wirbelsturm nur noch an Geschwindigkeit zu.

Und zwar lassen ruhigere Zwischenspiele Pausen zum Durchschnaufen zu, doch dabei bleibt das mulmige Gefühl, dass etwas nicht stimmt, immer gegenwärtig. Crim$on spielt hierbei mit Vogelgezwitscher, akustischen Instrumenten und mit piepsenden digitalen Hilfeschreien, um den Mond an den Himmel festzukrallen und die Nacht ja nicht zum Tag werden zu lassen. Dieses verzweifelnde Klammern wird stark von den sich überschlagenden Gitarrenriffs und lauten Synthesizern ins Unendliche verstärkt.

Eine gewaltige und gewalttätige Welt liegt mit Visual Snow*, die trotz den krass emotionalen Spitzen immer wieder sanfte Milde walten lässt, vor dir.

PUTOCHINOMARICÓN - Afong (Mordió La Mano Del Amo)

"What is identity? Is it something static and consistent? Can we have multiple identities? What does the idea of identity itself mean for an artist?"

 PUTOCHINOMARICÓN über "SMHD (Arte Contenido)"


Mit der eigenen Identität beschäftigt sich PUTOCHINOMARICÓN in der neuen Album-Reihe "SMHD". SMHD steht für "seconds, minutes, hours, days", wobei das nun erschienenen erste Album "Afong (Mordió La Mano Del Amo)" die Sekunde zeigen soll. Kurzweilig wie eine Sekunde sind auch die Songs. PUTOCHINOMARICÓN vereint bis zu drei Songs in ein Stück. TikTok will uns einreden, dass wir keine Songs wollen, die länger als 30 Sekunden dauern - PUTOCHINOMARICÓN nimmt diese Entwicklung als Anlass Musikkomposition neu zu denken.

Musikalisch gehört PUTOCHINOMARICÓN, zumindest im spanisch-sprachigen Raum, zu den federführendsten Artists des hYpERpoPs. Der Album-Titel stammt übrigens von Afong Moy, der ersten bekannten chinesischen Einwanderin, die 1834 in die Vereinigten Staaten kam. Sie im ganzen Land als „Die chinesische Dame“ ausgestellt.

Mach dich hier auf noch mehr queeren Sound gefasst und verpasse keine wichtigen Releases mehr 🛹


Playlist

Deftones – My Own Summer (Shove It) (KAVARI Bootleg)

Heartgaze – TAMAGOTCHI (feat. Martín Berríos)

b.estye – alter-ego

lexycat – my melody

VZEPOP vs SLAYVERII – Queen Slay (Forbidden Fruit)

FINSTA – PURRRRR

PUTOCHINOMARICÓN – ántífá káwáíí / nárrátívá

PUTOCHINOMARICÓN – pólly dé hácéndádó / lá gállíná cápónátá

PUTOCHINOMARICÓN – síndrómé dél ímpóstór / nó mérécé lá péná / párá n

toastywav – fun fun fun

Duravivre – hole in the mountain

CRIM$ON – playable teaser*

CRIM$ON – nails for eyelashes* (feat. zayok)

DJ Plaisir – duel au soleil

Plaieboi – French Club

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