Es ist noch nicht Zeit für einen Rückblick auf das Jahr 2023, wenn es um unser Lieblingsgenre Hiphop geht aber müssen wir dringend einmal in die Zukunft blicken. Mittlerweile haben ganze vier reine Hiphop-Festivals in der Schweiz verkündet, dass es 2024 keine Ausgabe geben wird. Das Royal Arena, AM Jam, Rapattack und jetzt auch das Spex Festival, welches erst einmal statt gefunden hat. Ob die Festivals danach ihr Comeback machen ist noch in die Sterne geschrieben.
R.I.P Hiphop
Das Royal Arena ist bekannt dafür Rap so wie es gestartet hat am leben zu erhalten. Jährlich spielten auf der Hauptbühne Oldschool-Legenden, wie Cypress Hill, The Game oder De La Soul und andere grosse Namen die eine entsprechende Gage erwarten. In diesem Sommer verlief der Ticketverkauf nicht wie erwartet und zu wenige Besucher*innen waren in Biel am Festival 2023 um alle Kosten stemmen zu können für weitere Ausgaben. Unteranderem deshalb und aus anderen Gründen wir das Royal Arena 2024 nicht so stattfinden, wie gewohnt.
Ähnlich geht es auch dem Spex Festival ausser, dass dieses erst ein einziges Mal statt gefunden hat. Trotz interessantem Line Up und guter Lage für ein Festival, hat das Spex viel zu wenig Tickets verkauft. Ob das daran liegt, dass die Konkurrenz anderer Festivals zu gross ist die um diesen Zeitraum statt finden oder ob es in der Zeit der Inflation schwierig ist ein neues Festival zu etablieren. Das Spex Festival musste vor wenigen Tagen die Ausgabe für den nächsten Sommer canceln.
Das OK des Rapattack macht nächstes Jahr eine Pause, denn den Organisierenden fehlt die Kapazität sich um die Planung eines so grossen Events zu kümmern neben Vollzeitjobs und Studium. Vom Rapattack wird aber nicht gar nichts zu hören sein. In verminderter Form könnte es sein, dass im nächsten Sommer zum Beispiel kleinere Konzertreihen oder Jams anstehen im Namen des Rapattack Festivals. Wir haben mit Fabio aus dem OK gesprochen. Im oben angefügten Audio hörst du von ihm was neben fehlender Kapazität noch so Gründe für diesen Entscheid waren.
Slim Shady ist nicht Eminem aber eigentlich schon
Es ist nicht unwahrscheinlich, dass du Rapper*innen unter zwei oder mehreren verschiedenen Namen kennst. Ja, Eminem ist auch Slim Shady, Marteria ist auch Marsimoto und Yung Lean ist auch jonatan leandoer96 oder auch Död Mark.
Man unterscheidet zwischen Pseudonymen oder auch „aka“ (= also known as) und Alter Egos. Ein Pseudonym ist in etwa das Gleiche, wie ein Spitzname. Einfach ein anderer Name für die gleiche Person. Ein Alter Ego hingegen ist eine ganze parallele Persönlichkeit. In der Musik haben Künstler*innen in erster Linie ein Alter Ego um unter einem anderen Namen Musik mit anderen Charakteristiken zu machen, wobei ihre Kunstfigur an erster Stelle meistens auch ein Alter Ego ihrer Privatperson sind.
Wenn du hier unten auf Play klickst, hörst du eine bescheidene Auswahl von Musiker*innen und deren Alter Egos die aber unterschiedlicher nicht sein könnten. Ich mein's ernst. Wenn du da drauf klickst wird dir erstens dein Mind geblowt aber wirst du auch Musik hören die in alle Richtungen schiesst. Kiff-Rap zu der puren Traurigkeit, 2014 bis Zukunftsmusik. Den ganzen Ausschnitt aus der Sendung zu „Alter Egos“ inklusive den gespielten Songs jetzt, da:
Es kann sein, dass diese Songs in einer anderen Sprache sind. Yung Lean macht seine Musik auf Englisch und unter dem Namen Död Mark macht er Musik in seiner Muttersprache Schwedisch. Der Rapper Astro Burger aus Bern hat vor kurzem seinen ersten Song unter dem Namen Kaneda releast. Da rappt er nicht wie gewohnt auf Mundart sondern auf Deutsch und hat diesem Alter Ego auch seine eigene Ästhetik in Videos und auf der Bühne gewidmet.
Ein anderer Grund ein Alter Ego zu haben sind klare Unterschiede in den Themen die die Kunstfigur und deren Alter Ego beschäftigen und andere charakteristische Eigenschaften, die hauptsächlich auf das Alter Ego passen. TJ_BeastBoy ist die Kunstfigur des Rappers / Youtubers Taddl, der bürgerlich Daniel Tjarks heisst. Beastboy ist laut, selbstbewusst, voller selbstreflektierter Energie. Sein Alter Ego TJ_BabyBrain ist sehr emotinal, ruhig, und auf das echte Leben von Daniel bezogen.
Ein zweiter Account auf Streamingplattformen vom gleichen Menschen mit anderem Namen taucht auch dann auf, wenn die/der Künstler*in noch Projekte rumliegen hat die auch Tageslicht schnuppern sollten aber trotzdem nicht mit den sonstigen Releases überein passen. Cinnay macht das mit seiner Zweitperson Binnay Bran Cinnano:
