Sphaíra

Mit Funk die Realität ansprechen

Die Kunstfigur cabezadenego, entstanden in 2020 in einer Residenz in Spanien, performt ein Figur, die sich zwischen Angst, Verlangen und Selbstbewusstsein befindet. Das neuste Album MIMOSA dreht sich alles um die Fragen von Identität, Geschichte und Empowerment.

In dieser Sendung vertiefen wir die Geschichte des brasilianischen Funk und welche politische Bedeutung das Zelebrieren von afrobrasilianischen Rhythmen hat:

Militante Demonstrationsfigur mit Maske und Sex Tanga

Hinter der Figur cabezadenego steckt Luiz Felipe Lucas, ein Schauspieler, der sich gewöhnt ist, in verschiedene Charaktere zu schlüpfen. Für das Album MIMOSA basiert die Kunstfigur aus den eigenen Lebenserfahrungen als schwarzer, queerer Mann, spielt mit Stereotypen und erzählt dabei eine neue Geschichte.

Auf dem Albumcover tritt cabezadenego mit Shirt als Maske und einem sexy Tanga auf und strahlt Femininität und Queerness aus. Cabezadenego performt eine Figur, die sich zwischen Angst, Verlangen und Selbstbewusstsein befindet. Gleichzeitig spannt er einen Bogen zwischen der Vergangenheit und der Aktualität von afrobrasilianischen Identitäten. Im Interview erklärt Luiz die politische Bedeutsamkeit von MIMOSA:

“Even today, these rhythms are building the identity of the brazilian people [...] We have 400 years of slavery and even after this they still catch black people and the culture of black people.” 

Samba, Drum and Bass, Hip-Hop und ganz viel Funk

MIMOSA ist ein Manifest afrobrasilianischer Rhythmen und thematisiert die Geschichte des Widerstands. Brasilien hat 400 Jahre Sklaverei erlebt, auch nach der offiziellen Abschaffung der Sklaverei hat die Unterdrückung schwarzer Kultur weiterhin stattgefunden. Afrobrasilianische Tänze wie Lundu und Maxixe wurden kriminalisiert, afrikanische Musik galt in den Augen der weissen Dominanzkultur als pornografisch und unanständig.

In den 70er Jahren kam der Funk nach Brasilien und wurde durch Elektrobeats erweitert. Später, in den 90er Jahren, entstand in den Favelas von Rio de Janeiro den unverkennbaren Funky Carioca - eine Musikstil, die seit deren Beginn ein Sprachrohr für die armutsbetroffene, afrobrasilianische Community:

"Funk is the part of black bodies, it's the intelligence of the people whose existence was precariuos [...] Even inside the system, these people could celebrate and build imagination, build poetry, build language, technology... Celebration is political for black bodies in brazil."

Abschluss und Anfang zugleich

Für cabezadenego ist das Veröffentlichung von MIMOSA der Abschluss einer intensiven Arbeit, aber auch ein Neuanfang, nämlich der Beginn eines Denkprozesses bei allen, die das Album nun hören:

"Now is the beginning of the most important part of the work - that the music and the history can be inside the minds of the audience."

Hier kannst du gleich alle Lieder ohne Pausen reinziehen!

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WOW, die  Sphaíra-Vibezzz-Playlist wird von Woche zu Woche vielfältiger. Klick dich doch mal durch <3


Playlist:

cabezadenego, Leyblack e Mbé - MIMOSA

CHÃO

RODA

TOQUE

CHORA

HMM

QUINTDFB

DE PONTA A PONTA

AQUECIMENTO

TACA

MATUTA

TIK TIK

LANÇA 

VERBO

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