In Neuseeland protestierten Māori-Abgeordnete Hana-Rawhiti Maipi-Clarke und weitere Māori-Parlamentarier*innen mit dem Haka, ein ritueller Tanz der Māori, gegen einen Gesetzesentwurf, der die Verfassungsurkunde Neuseelands neu definieren sollte. Der Gesetzesentwurf könnte tiefgreifende kulturelle Folgen haben, da er die indigene Identität der Māori und ihre historischen Rechte gefährden würde. Eine solche Neudefinition des Vertrages könnte sowohl die kulturellen Traditionen als auch den Schutz ihres Landes und ihrer Ressourcen untergraben.
Mitte November protestierten Tausende Māori in Neuseeland gegen ein geplantes Gesetz, das den Vertrag von Waitangi von 1840 neu definieren sollte. Dieser Vertrag, der zwischen der ehemaligen britischen Kolonie und den Māori unterzeichnet wurde, ist die älteste Verfassungsurkunde Neuseelands, bildet die Grundlage der neuseeländischen Nation und garantiert den Māori zentrale Rechte, insbesondere den Schutz ihres Landes, ihrer Ressourcen und ihrer kulturellen Autonomie. Jedoch unterscheiden sich die Verträge in englischer und Māori-Sprache in der Interpretation zentraler Begriffe, was bis heute Konflikte verursacht.
Die britische Version des Vertrags übertrug die Souveränität Neuseelands vollständig auf Grossbritannien, was bedeutet, dass die britische Regierung die höchste politische und rechtliche Autorität im Land erlangte. Diese Formulierungen führte dazu, dass die Māori formell ihre politische Autonomie abtraten.
Im Gegensatz dazu legte die Māori-Version legte den Fokus auf eine partnerschaftliche Beziehung zwischen den Völkern und legte den Schutz indigener Rechte. Viele Māori, die den Vertrag in ihrer Sprache unterschrieben, gingen davon aus, dass sie lediglich Verwaltungsrechte übergeben hätten, während die Kontrolle über ihr Land, ihre Ressourcen und ihre kulturelle Identität erhalten bleiben würden.
Nun sollte also der Vertrag von Waitangi zwischen der ehemaligen Kolonialmacht Grossbritannien und den indigenen Māori neu interpretiert werden. Der Gesetzentwurf, der von David Seymour, einem Abgeordneten der rechtsliberalen ACT-Partei, initiiert wurde, zielt darauf ab, die Prinzipien des Vertrages so umzuinterpretieren, dass sie für alle Neuseeländer*innen, also nicht nur für die Māori, gelten. Seymour, der selbst Māori ist, argumentiert, dass es in der Vergangenheit ein “Vakuum” in der Interpretation des Vertrages gegeben habe, wodurch Māori in bestimmten rechtlichen und politischen Belangen bevorzugt oder anders behandelt würden. Diese Perspektive kann als Versuch gesehen werden, eine Gleichbehandlung für alle Bürger*innen zu schaffen, indem historische Rechte für die Māori neu definiert und möglicherweise abgeschwächt werden.
Der Gesetzentwurf stiess auf starken Widerstand, vor allem da viele Māori den Vertrag als ein zentrales Dokument für den Schutz ihrer Rechte und für die Anerkennung ihrer besonderen Stellung als indigene Bevölkerung betrachten. Würden diese bestimmten Rechte nun auf alle Neuseeländer*innen übertragen, würde dies für die Māori-Gemeinschaften ein Verlust ihrer Rechte und Anerkennung ihrer historischen und kulturellen Bedürfnisse bedeuten. Die Māori befürchten, dass ihre Ansprüche auf Land, Ressourcen und kulturelles Erbe untergraben und relativiert werden, wenn diese Rechte ohne Berücksichtigung ihrer spezifischen Bedürfnisse auf die gesamte Bevölkerung ausgeweitet werden.
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