Sphaíra

Diesmal ganz ohne Gesang

Mit Blick in den Süden gerichtet, einmal nach Italien und einmal in den Sudan, gönnen wir uns eine Stunde lang neue, instrumentale Sounds, die es ohne Worte schaffen, Geschichten zu erzählen.

Falls du diese Sendung verpasst hast kannst du sie hier nachhören: 

Nie ohne das blaue Yamaha Keyboard unterwegs

Ist der Künstler Jantra, der in Fashaga lebt, eine zum Sudan gehörende Grenzregion zu Eritrea und Äthiopien. Als Ausgangslage für das Album, das er via Ostinato Records heraus gebracht hat, dienen Live-Aufnahmen von kleinen Konzerten, die er auf den Strassen seiner Heimatstadt Gedarif spielte. Innerhalb seiner Community ist er  als mysteriöser Keyboard-Künstler bekannt, der sogar seinen eigenen Musikstil namens "Jaglara" etablieren, was soviel bedeutet, wie Verrücktheit. 

Ostinato Records wurde auf Jantra aufmerksam und gleiste die Produktion des Albums "Synthesized Sudan: Astro-Nubian Electronic Jaglara Dance Sounds from the Fashaga Underground" auf.  Da der Künstler bei seinen Live Auftritten keine Lieder, im eigentlichen Sinne, spielt, sondern eher in zusammenhängenden Stücken jammt und improvisiert, mussten für das Album Melodien und Tonfragmente aus seinen alten Kassetten und den neu aufgenommenen Live-Auftritten zusammengesetzt und zu Stücken verarbeitet werden. Das Resultat sind liebliche Synthesizer Melodien, unterlegt von klaren, leicht tanzbaren Rhythmen. 

Jantras wichtigstes Tool ist sein blaues Yamaha Keyboard, das er bei Mechaniker*innen auf einem Markt in der Nähe von Gedarif so bearbeiten liess, dass die Klänge einer typisch sudanesischen Musiktradition etwas näher kommen. Weiter werden sie durch einen externen Synthesizer, bedient von Jantra, modifiziert, bis sie den Vorstellungen des Künstlers genau entsprechen. 

Photocredit: Janto Djassi Koite



Tarot, Voodoo und ganz viel Disco - Die Esoterik-Trilogie

In einer alten Stadt am Ufer der Adria lauert eine fünf-köpfige Band und regt uns zum Tanzen an. Nemanja aus Pula, Kroatien, hat am 15. Juni Voodoo Beat veröffentlicht und dieses Album hat es in sich. Psychedelic-Tropical-Funk, eine Mischung, die du bestimmt noch nie gehört hast. Zumindest nicht auf Radio 3FACH. 

Nach Cosmic Disco und Tarot Funk folgt nun das dritte und letzte Kapitel der "Esoterik-Trilogie". Psychedelisch, groovig und tropisch, das sind die Schlagwörter dieses Albums. Mit Einflüssen von Cumbia, afrokolumbianischer Musik der 70er Jahre, türkischen und südostasiatischen Vibes erzählt das Album eine Liebesgeschichte zwischen Lebenden und Toten.

Einmal ins Land der Toten und wieder zurück... hoffentlich

Die Band hat sich für das Album von einem alten Mythos von Orpheus und Eurydike inspirieren lassen. Eurydike war Orpehus' Ehefrau, die während einer Flucht einen Schlangenbiss erlitt und starb. Orpheus stieg in die Unterwelt herab und versuchte mit seinem Gesang, den Gott Hades zu bewegen und ihn seine Geliebte wieder zurück in die Welt der Lebenden zu bringen. 

Voodoo Beat erzählt quasi die gegenteilige Version: Nemanja versuchte Besitz über die Träume seiner Geliebten zu ergreifen und sie dabei zu überreden, in die Welt der Toten herabzusteigen und ihn dort raus zu holen. 




Mehr traditionelle Tunes mit einem modernen Twist findest du in unsere Sphaíra-Playlist!

Playlist:

Jantra

DarGoog Intro

Gedima

Makhafi

Ozali

Shabal

Jaglara Interlude

Homoom

Khadija

Feel



Nemanja

Tropical Sheitan

Orfejev Ples

Euridikin Ples

 Zle Oči

Noćni Leptiri

Weitere Episoden

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