Sprechstunde

Crowdfunding - Mehr Kunstfreiheit oder Kommerz?

Nur dank eines Crowdfundings steht die Freiheitsstatue heute in New York. Mehr als 100'000 Menschen finanzierten den teuren Sockel der "Lady Liberty". Mittlerweile ist das Crowdfunding weit verbreitet, und in der Schweizer Kulturszene angekommen. Jüngst finanzierte etwa der Luzerner Musiker Long Tall Jefferson sein neues Album mithilfe der Unterstützung seiner Fans. 2022 soll schliesslich ein Schweizer Spielfilm erscheinen, der sich ebenso via Crowdfunding finanziert. Doch bei "Mad Heidi" spenden die Fans nicht nur - sie investieren.

"Mad Heidi" sei der erste "Swissploitation"-Film, schreiben die Macher*innen. Der Film transportiert die weltberühmte Figur aus dem Roman von Johanna Spyri in die Welt des Exploitation-Films: Heidi kämpft im Blutrausch gegen ein faschistisches Schweizer Regime, dass die Eingeweide nur so herumspritzen. Trotz den Wurzeln im Kino der 70er, kennt man die Ästhetik heute noch bestens aus Filmen wie "Inglourious Basterds" von Quentin Tarantino, oder "Machete" von Robert Rodriguez.

Eine Revolution strebt nicht nur die neu geformte Filmfigur Heidi an. Eine Revolution verspricht auch das Team hinter "Mad Heidi". Unter dem Namen "Mad Invest" haben sie ein Finanzierungsmodell entwickelt, das zahlungskräftigen Unterstützer*innen einen Anteil an den Einnahmen des Films verspricht. Damit wollen sie sich von der klassischen Filmfinanzierung über staatliche Filmförderung oder Stiftungen lösen.

Doch wie beeinflusst dieses Modell die Machart, Originalität und Qualität des Films?

Soziologe Paul Buckermann von der Universität Heidelberg befürchtet ein abgeschliffenes Massenprodukt:


Bilder: © madheidi.com • Decoy Film / zVg



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