Sprechstunde

Buchtipp: "Daddy" von Emma Cline

Alice jobbt in Los Angeles in einem hippen, urbanen Kleidergeschäft. Um ihren spärlichen Lohn aufzubessern, verkauft sie online ihre Unterhosen an Männer. Richards Sohn gerät an seinem College in eine Schlägerei – alles was den Vater interessiert, sind die Zukunftsaussichten für seinen Sohn, für den er sich eigentlich kein Stückchen interessiert. Thora ist eine erwachsene Frau, aber gibt sich in Chatrooms als naive 16-jährige aus.

Ein Psychogramm unserer Gegenwart

In den zehn Kurzgeschichten im Buch «Daddy» von Emma Cline ist kaum etwas, wie es scheint. In den scheinbar intakten Ehen, Freundschaften oder Vater-Sohn-Beziehungen brodelt es gewaltig. Die Geschichten erzählen von gescheiterten Beziehungen, von der Sucht nach Aufmerksamkeit, dem Kampf gegen den männlichen Blick und den zahlreichen Widersprüchen unserer Gegenwart.

Jede Geschichte in «Daddy» ist eine wahre Perle, die mit viel Geduld erkundet werden muss – die Autorin gibt nur spärliche Hinweise über das Leben und die Motivationen ihrer Figuren:

«Daddy» von Emma Cline ist vor knapp einem Jahr im Original auf Englisch erschienen. Im Juli 2021 wurde das Buch im Hanser Verlag auf Deutsch veröffentlicht.

Foto Emma Cline: Ricky Said / Hanser Verlag.

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