Die Luzerner Pensionskasse LUPK, in dessen Gebäude sich das Kleintheater befindet, hat im Januar verkündet, dass sie einen Neubau planen, und das ohne Theater. Seither zittert die Luzerner Bevölkerung um das Kleintheater. Nun gibt es neue Informationen bezüglich dessen Zukunft. Die Solidarität der Luzerner*innen ist auf Anklang gestossen, die Verhandlungen zwischen Kleintheater und LUPK verlaufen laut Co-Stiftungsratspräsident Adrian Albisser sehr konstruktiv.
Eine erste Vereinbarung ist, dass das Kulturhaus bis Mitte Juni 2028 in den bisherigen Räumlichkeiten am Bundesplatz bleiben kann. Dass die Luzerner Pensionskasse ein Plätzchen im Neubau findet für das Kleintheater, ist auch nicht ausgeschlossen. Dennoch ist der Zeitdruck gross, so dass der Stiftungsrat gerade auch andere Optionen abklärt. Klick gemacht hat es bisher noch nicht, verrät Co-Stiftungspräsident Adrian Albisser. Die Situation werde aber als Chance gesehen, die Bedürfnisse des Kleintheaters durchzudenken und neuen Wind hineinzubringen, ergänzt Co-Präsident Peter Bucher. So sei es beispielsweise wichtig, den Standort so zentral wie bisher zu behalten. Nur so könne die Ausstrahlung der Bühne wirken. Das Label Kleintheater Luzern sei attraktiv sei für künftige Standorte.
Anfangs 2025 soll das Kleintheater bereit sein, eine Entscheidung zu treffen. Bis dahin hat es ein vielfältiges Programm voller bekannter Namen und spannender Formate zusammengestellt. Soundso wird die Reihe heissen, die in Zusammenarbeit mit dem Neubad entsteht. Neue Volksmusik wird hierfür von Simone Felber kuratiert werden. Auch literarisch hat sich das Kleintheater etwas einfallen lassen: DoLit! ist ein Sofort-Schreibwettbewerb, der in Kollaboration mit der Loge Lesebühne entsteht. Julia Steiner, Matto Kämpf und Martina Hügi werden gegeneinander antreten.
Das Programm, aber auch das Haus soll zugänglicher werden. Inklusion war ein grosses Thema im ersten Jahr des gemeinsamen Präsidiums von Janine Bürkli und Fabienne Mathis. Gross, aber nicht einfach. Das Kleintheater ist am Schluss der Produktionskette eines Stücks verortet, und Inputs für Inklusion sollten vom Anfang eines Prozesses an mitgedacht werden. Kleine Erfolge durften schon gefeiert werden: bis zu acht Rollstuhlgängige besuchten letzte Saison eine Aufführung, so viel wie nie. Das Leitungsduo ist sich auch bewusst, dass Inklusion ein langsamer Prozess ist, der oft im Unsichtbaren geschieht. Diesen Prozess liess das Kleintheater dokumentieren - der Dokumentarfilm "Alle inklusive - ein Kleintheater will mehr" feiert am 27. September Premiere.