Sprechstunde

Dramaturgie in den Schweizer Bergen: Réduit

Während einem Urlaub in den Bergen lernen sich ein Vater und sein Sohn besser kennen. Im Schutz der felsigen Landschaft glaubt Michael, dass er und sein Sohn vor der Aussenwelt geschützt sind, die durch Umweltzerstörung und Wirtschaftskrisen zusammenbrechen droht. 

Über den Film "Réduit" sprechen wir im Podcast, sowie auch ein Interview mit dem Regisseur Leon Schwitter.

Alles beginnt mit der Frage vom 11-jährigen Sohn an einen Baum: "Baum, denkst du auch dass die Welt untergeht?" Mit dieser Frage steigt der Regisseur Leon Schwitter in den Film ein. Die Frage symbolisiert zum einen die Isolation des jungen, der in der Natur allein mit seinem Vater ist und sich nach einiger Zeit diese Frage stellt, sowie auch die Frage, die sich jeder Mensch bereits einmal gestellt hat. Doch wichtig ist es zu wissen, wie man denn in so einer Situation reagiert. Michael, der Vater des jungen Bennys, ist von seiner Ideologie stark davon überzeugt, dass die Welt bald untergehen wird und man auf sich allein gestellt ist. Dies bedeutet das komplette Abgrenzen der Gesellschaft und der Zivilisation. Mit verschiedenen Methoden wie beispielsweise das Verbot von Handykontakt, Essen aus Dosen und das Erwerben eigener Nahrungsmittel, versucht Michael seinen Sohn von seiner Denkensweise zu überzeugen. 

Der Vater greift zu gewaltsamen Mittel und lässt seinen Sohn nicht mehr gehen. Trotz mehreren Fluchtversuchen von Benny will er ihm zu verstehen geben, dass er dies alles nur zum Schutz seines Sohnes macht. Eine Dramaturgie, welche zum Denken anregt und aufzeigt, wozu Einzelgänger im Ernstfall bereit sind. Der Film "Réduit" zeigt einen Generationenkonflikt auf, zwischen den Menschen, welche Krisen wie den Klimawandel oder die Pandemie miterlebten und damit, wie ihre Nachkommen davon beeinflusst werden. Bleibt Benny bei seinem Vater in der Isolation oder entscheidet er sich für das Leben in der Gesellschaft, bei seiner Mutter? 

Dramatisch, mitreissend und fragestellend wandern wir durch die Schweizer Berge, durch die mystische Stimmung und die Ruhe der Natur, in der doch nicht so viel Ruhe herrscht, wie man sich wünscht. Denn auf sich allein gestellt zu sein, bringt auch viele Herausforderung mit sich. Der Film wird noch bis zum 28. Oktober 2024 im Stattkino in Luzern ausgestrahlt. 




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