"Brave New World" - oder in der Übersetzung: "Schöne neue Welt" heisst ein Roman von Aldous Huxley, der 1932 erschien. Und tatsächlich scheinen die Menschen darin ein schönes Leben zu führen. Sie werden ermutigt, mit verschiedenen Menschen Sex zu haben, bekommen ein Unterhaltungsprogramm vorgesetzt und werden mit Drogen gefüttert. Jedoch können nicht alle Personen diese Vorzüge geniessen. Schon vor der Geburt und als Kleinkind werden die Menschen gezüchtet und konditioniert, damit sie in eine vorbestimmte soziale Schicht reinpassen. Individuelle Freiheiten gibt es kaum. Damit soll eine hocheffiziente, superkapitalistische Gesellschaft des wissenschaftlichen Fortschritts hergestellt werden. Doch zu welchem Preis?
Die ultimative Optimierung
Autor*innen und Filmemacher*innen beschäftigen sich schon seit langem mit düsteren Zukunftsvisionen, die je länger je wahrscheinlicher scheinen. Die Podcastreihe "Dystopia Now" schaut genau hin: Sagten diese Dystopien unsere Gegenwart oder Zukunft voraus? Unter den verschiedenen spannenden Aspekten der fiktionalen Gesellschaft von Brave New World sticht einer hervor: Die Zucht und Konditionierung von Menschen. Die Schwangerschaft wird verstaatlicht: es gibt keine natürlichen Befruchtungen oder Geburten mehr. Der totalitäre Staat züchtet sich so Elite und Unterschicht heran, um den Fortschritt sicherzustellen - die ultimative Optimierung.
Heute gibt es einige wenige Optionen, wie man die Eigenschaften eines ungeborenen Kindes beeinflussen kann. Tobias Eichinger, Assistenz für medizinische Ethik an der Universität Zürich, glaubt, Huxley überschätzte die wissenschaftlichen Möglichkeiten. Und insbesondere liess der Autor auch den politischen Prozess ausser Acht. Dieser soll nämlich bestimmen, was medizinisch erlaubt sein soll.
Über welche biomedizinischen Möglichkeiten die Demokratien bald diskutieren werden, und was die Corona-Impfung damit zu tun hat, gibt es im Gesrpäch mit Tobias Eichinger zu hören:
Alle bisherigen Folgen von Dystopia Now lassen sich hier nachhören.
Nächste Woche dreht sich der Podcast um die Künstliche Intelligenz: Warum haben die Menschen Angst vor ihr? Diese Frage beantworten die beiden Philosophen Orlando Budelacci und Peter Schmid am 7.4. im Podcast.
Musik im Podcast: Belia Winnewisser
