Literatur besitzt die Macht, uns in 'fremde' Welten eintauchen zu lassen. Unsere eigene Imagination lässt die Figuren und Geschichten wahr werden - in unserem Kopf werden die Buchstaben zu Welten. In diesen Geschichten fühlen wir mit den Figuren mit. Lesen fördert somit die Empathie und sensibilisiert uns für die Lebensrealitäten anderer Menschen.
Literatur ist immer politisch
Christine Lötscher betont: Literatur ist immer politisch. Lötscher lehrt Populäre Literaturen und Medien an der Universität Zürich. Laut ihr ist es jedoch nicht der Inhalt eines Textes, sondern der Akt des Lesens an sich, welcher Literatur so politisch macht. Lesen ist nämlich auch immer ein Denkprozess.
Autor*innen haben die Macht darüber, wer in ihren Büchern zur Sprache kommt und wie jemand dargestellt wird. Laut Lötscher entfaltet sich die Kraft der Literatur vor allem dann, wenn sie Menschen eine Sprache gibt, welche im öffentlichen Diskurs marginalisiert werden.