Am Sonntag, dem 31.10.21, stand die Luzerner Punklegende Martin Gössi in der Peterskapelle in Luzern vor versammeltem Publikum und hielt eine Predigt: Schon früh wurde ihm klar gemacht, dass er anders sei. Die Gesellschaft drückte ihm schon früh den Stempel der "No-Future-Generation" auf - sprich, ohne Zukunftsaussichten zu leben. Warum er sich dem bürgerlichen 'Mainstream' anpassen sollte, hat Martin Gössi bis heute noch nicht verstanden: "Wieso soll ich genau gleich wie alle anderen sein? Jeder Mensch ist doch ein Unikat."
"Ich bin ein Untoter"
Einmal monatlich findet in der Peterskapelle in Luzern die Veranstaltungsreihe "Die Predigt" statt. Da erzählen Menschen aus Wissenschaft, Politik oder Kultur zu einem Thema, welches sie beschäftigt und schenken neue Sichtweisen und Gedanken. Diesen Sonntag stand Martin Gössi, Sänger der legendären Sedel-Band Möped Lads, in der Peterskapelle. Er gab einen Einblick, in seine Jugendzeiten in den 1980er Jahren und erläuterte, wie ihn diese noch bis heute begleiten.
Ganz unabhängig von Halloween bezeichnet sich Martin Gössi als "Untoter". In den 70er Jahren machte sich der Punk erstmals in New York und London breit und erreichte auch die Schweiz und den Rest der Welt. Etwa zeitgleich verbreitete sich auch eine dazumal noch unbekannte Krankheit: AIDS. Diese schien auf den ersten Blick nur Homosexuelle Männer, Prostituierte und Drogensüchtige zu treffen. Eine Zeit geprägt von Diskriminierung und Ausgrenzung. Anhand seiner eigener Biografie gab Gössi in seiner Predigt Einblick in diese turbulenten Zeiten. Die ganze Rede bis zu den Schlussworten gibt es jetzt im Podcast:
Die nächste Ausgabe von "Die Predigt" findet am 28.11.21 in der Peterskapelle in Luzern statt. Gepredigt wird von der Amerikanistin Claudia Franziska Brühwiler. Musik gibt es von Julien Kilchenmann mit dem Cello.