Die Trauer in der Schweizer Musiklandschaft war gross, als im Frühling die Bad Bonn Kilbi wegen Corona abgesagt wurde. Doch die legendäre Kilbi fand ein Ersatzdatum: Dieses Wochenende, vom 3. bis am 5. September wird das ruhige Flecklein in Düdingen wieder bespielt.
Wie schon seit einigen Jahren überträgt Radio 3FACH auch diese Ausgabe der Kilbi. Auf dem Programm steht wie immer ein hochkarätiges Line-Up von musikalischen Geheimtipps.
Alle Jahre wieder - DJ Marcelle
Seit bald schon einem Jahrzehnt ist DJ Marcelle auf dem Line-Up der Kilbi anzutreffen. Klingt banal, ist jedoch eher ungewöhnlich, wenn man beachtet, dass Bands meist nur ein einziges Mal an der Kilbi spielen. Wenn man sich jedoch ein Set von DJ Marcelle anhört, versteht man schnell, warum sie Jahr für Jahr wieder an der Kilbi spielen darf. Ihre Sets zeugen von einem breiten Genremix und grosser Experimentierfreudigkeit. Kein Wunder, denn DJ Marcelle hat Zuhause eine stolze Plattensammlung - über 20'000 Stück sollen es sein. Wie sie sich bei dieser Fülle von möglichen Platten auf ein Set vorbereitet und warum sie stets gerne wieder an der Kilbi spielt, hörst du im Interview:
"Zeit kann gefährlich sein." - Anika im Interview
Gleich als Erstes an der Übertragung vom Mekka der Musikfans in der Schweiz hatten wir Anika zu Gast. Sie hat im Juni dieses Jahres ihr zweites Soloalbum "Changes" veröffentlicht. Darauf mussten ihre Fans aber zunächst elf Jahre warten. In dieser langen Zeit hat sie ihre musikalische Betätigung aber nicht beiseitegelegt. Sie war bei Bands wie Beak> oder Exploded View ein aktives Mitglied und ist somit auch zum vierten Mal an der Bad Bonn Kilbi. Normalerweise tritt sie als Solokünstlerin komplett alleine an ihren Konzerten auf. Anika sagt, dass sie ihre Solomusik auch für Liveauftritte schreibe, um mit dem Publikum zu interagieren und auf der Bühne zu experimentieren. Da dies aber durch die Pandemie etwas schwieriger wurde, nahm sie ihre neue Platte mit vielen Musiker*innen auf. Heute steht sie mit einer Band auf der Bühne, welche nur aus Frauen besteht. Man könnte meinen, dass ihr neues Album ein Corona-Album sei, da auch Anika unter der Pandemie litt und die Texte hauptsächlich im ersten Lockdown verfasste. Dies ist es aber keines Wegs, denn sie lebt ihren Frust und ihre Emotionen zu allgegenwärtigen Problemen, welche sie bereits seit Jahren beschäftigen, aus. Wieso man sie meist ganz alleine in ihren Videos sieht und warum ihr neues Album den Namen "Changes" trägt, kannst du dir im ganzen Interview anhören.
"Be open to more music coming from around the world!" - Duma im Interview
Hinter Duma stecken Martin Khanja aka Lord Spike Heart und Sam Karugu. Bevor die beiden sich in Kampala gefunden haben und sich zu Duma zusammengeschlossen haben, spielten sie beide in ihrer Heimat Nairobi in Metalbands. Mit ihrem neuen Projekt wollten sie ein bisschen mehr Härte in ihren Sound bringen. Das mit Erfolg! Die Musik von Duma lässt sich wohl am Besten mit experimentellem Grindcore-Noise beschreiben. Wir haben sie vor ihrem ersten Konzert überhaupt in der Schweiz getroffen. Sie haben uns erzählt wie viele Gedanken hinter der Musik stecken, wie es für sie ist, bereits mit ihrem Debüt-Album in den grössten independent Musikmagazinen gelobt zu werden, und was wir alles in der kenianischen und ugandischen Metal-Szene verpassen. Das alles und noch ein bisschen mehr hörst du im Interview.
"I started out in Punk-Bands" - Maria W Horn im Interview
In ihrer Heimat Stockholm macht Maria W Horn mit ihrer Musik nicht nur Musik, sondern kombiniert das Ganze noch mit Visuals. Ihre sphärische Musik bietet sich auch genau für das an. Ihre Ursprünge hatte Maria aber nicht etwa in klassischer Musik. In ihren frühen Jahren hat sie mit Punk-Bands gestartet. Zudem ist sie aktuell auch wieder an einem neuen Black Metal Projekt dran. Wir haben sie getroffen und nicht nur genau über ihren musikalischen Start geplaudert, sondern auch, was ihre Musik in den Menschen auslösen solle. Das alles hörst du im Interview.