Ist der Fitnesssport gefährlich und was wird aktiv gegen die gesundheitlichen Risiken, die der Sport mit sich bringen kann, unternommen?
Ob mit dem Ziel gesünder leben zu wollen oder einen sportlichen Ausgleich für den Alltag zu finden, das Fitnessstudio ist wahrscheinlich der Ort, an dem das für viele erreicht werden kann. Was ist aber, wenn man Übungen falsch ausführt oder man dabei eine falsche Haltung hat?
Wir konnten herausfinden an was es liegen könnte, dass Menschen sich im Gym verletzen oder sonstig zu Schaden kommen. Und wie die Sicherheit von Kund*innen in einem Beispiel-Fitnessstudio gewährleistet werden kann. Und vor allem, wer ist überhaupt für die Sicherheit verantwortlich? Über diese Themen durften wir mit Roger Jordi, dem Geschäftsleiter vom "La Suite" sprechen.
Am meisten Gefahren beim Fitnesssport entstehen durch Vorerkrankungen oder dadurch, dass bei Überanstrengung gesundheitliche Probleme auftauchen können. In den meisten Fällen hat es mit dem Kreislauf zu tun.
Bei Notfällen ist das Team instruiert. Periodisch müssen die Arbeiter*innen einen Nothelfer*innen-Kurs machen.
Auch bei einem Gym, welches 24 Stunden am Tag geöffnet ist, müssen Sicherheitsstrukturen gewährleistet werden. Das stellt aber eine spezielle Herausforderung dar. So musste ein Notfallkonzept erarbeitet werden und alle Trainierenden werden jeweils speziell instruiert.
"Unsere geballte medizinische Kompetenz ist nicht immer Vorort"
Das Arbeiter*innen-Team ist auch verantwortlich dafür, dass Personen, die sich verletzt haben oder bei denen gesundheitliche Probleme aufgetreten sind, wieder gesund werden können.
Das Gym ist verantwortlich für die Sicherheit im Fitnessstudio. Roger erzählte uns welche Faktoren dabei hineinspielen, dass diese Verantwortung zustande kommt.
Das Studio ist vom Qualitätslabel "Qualitop" anerkannt worden und auch die damit verbundene Krankenversicherung fordert diese Unterstützung für Fitnesssportler*innen. Zusätzlich ist das Gym generell ein öffentlicher Raum, wobei das Geschäft gezwungenermassen Verantwortung übernehmen will und muss.
Gefahren gibt es in jedem Sport. Es sei schwierig zu sagen, aber Roger meint auch, dass in den meisten Fällen Verletzungen mit dem Ego einhergehen.
Sogenanntes Egolifting stellt die Vorstellung, was zu erreichen ist, über die eigenen körperlichen Grenzen. Dadurch, dass man im Fitnesssport mental mit dem Körper mit trainiert, kann es dazu kommen, dass man zu viel will.
Wenn man eher begeistert an die Sache ran geht ist es natürlich schon möglich, dass man mal ein bisschen zu viel macht."
Im Vergleich mit anderen Sportarten beschreibt Roger den Fitnesssport als weniger risikobehaftet.
Durch die ausgebildeten Coaches herrscht eine gewisse Kontrolle. Zusätzlich seien die Bewegungsabläufe an sich auch kontrollierter als beispielsweise im Fussball oder im Kunstturnen.
Sport und die damit verbundenen Risiken, dass man sich verletzen könnte.
Es bleibt eine Risiko-Nutzen-Abwägung zu machen. Die gesundheitlichen Benefits überschatten die potenziellen Gefahren meistens. Um das Verletzungsrisiko zu minimieren ist es wichtig kontrolliert zu arbeiten, die Übungen richtig auszuführen und wenn möglich nicht alleine zu trainieren.