Stooszyt

Häusliche Gewalt kann schon im Chat beginnen

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Toxic Love - Wo beginnt sie?

Toxic Love ist der Name einer neuen Social-Media-Kampagne, welche mehrere Kantone gemeinsam lanciert haben. Das Ziel der Kampagne ist, häusliche Gewalt früh zu erkennen. Meistens schleichen sich toxische Verhaltensmuster subtil an. So kann auch eine Drohung im Chat häusliche Gewalt sein. Petra Sidler, Leiterin der Bildungsstelle Häusliche Gewalt, klärt uns über verschiedene Formen der Gewalt auf.


Es braucht kein blaues Auge

Erste Anzeichen von häuslicher Gewalt und toxischen Beziehungen sind meist nicht sichtbar. Oft startet eine toxische Beziehung verbal. Geballte Eifersucht, Chatnachrichten mit einer Dringlichkeit wie "Wo bist du, mit wem bist du???!" oder "Du gehörst mir, lösch das Bild!!" sind erste Anzeichen für eine ungesunde Beziehungsform. Petra Sidler, sowie Toxic Love, ist es wichtig, dass auch bei solchen Erfahrungen unbedingt Hilfe aufgesucht wird. Es gibt keine Hierarchien der Gewalt, es braucht kein blaues Auge, um genügend Opfer zu sein.

Bei Verdacht auf häusliche Gewalt im Umfeld ist das Ansprechen zentral. So ein Gespräch kann heikel sein, Petra Sidler empfiehlt, sich darauf vorzubereiten.

"Weiss ich überhaupt, was es für Hilfsmöglichkeiten gibt?"

Petra Sidler, Leitung Bildungsstelle Häusliche Gewalt

 Bild: toxiclove.ch

Liebe kann vieles sein und Liebe ist vieles nicht

Toxic Love bezieht sich auf der Webseite oft auch auf gute Dinge. Liebe ist ein starkes und grosses Wort, welches in verschiedensten Arten und Weisen gebraucht wird und direkt Raum für Interpretation gibt. "Ich liebe dich!" fühlt sich bestätigend an, wenn danach aber ein Ultimatum kommt wie "Ich liebe dich nur, wenn du..." ist das toxisch. Toxisches Verhalten kann man aber auch als Paar angehen. Man sollte bei frühzeitigem Erkennen einer toxischen Kommunikation nicht direkt den Teufel an die Wand malen. Wenn man sich in der Lage fühlt, das anzusprechen und das auf Augenhöhe angehen kann, ist das der beste Weg. Wenn aber dieser Schritt einen zu sehr belastet oder zu schwer erscheint, ist auch das ein Anzeichen, dass man sich Hilfe holen soll. 

Bild: toxiclove.ch

Toxic Love hat folgende Hilfsangebote auf ihrer Webseite:

Beratung und Unterstützung

Opferberatungsstelle Luzern

+41 41 228 74 00

opferberatung@lu.ch

Obergrundstrasse 70, 6003 Luzern

Schutzunterkunft

Frauenhaus Luzern

+41 41 360 70 00

frauenhaus@frauenhaus-luzern.ch

Anzeige erstatten

Polizei

Beratung für Gewaltausübende

Gewaltberatung

+41 78 744 88 88

gewaltberatung@agredis.ch

Unterlachenstrasse 12, 6005 Luzern

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