Trojaner

Aufpassen vor Lootboxen?

Lootboxen sind Kisten, die für In-Game-Währung erspielt oder erkauft werden können. Sie enthalten entweder Kosmetische Items, die nur etwas am Aussehen im Spiel verändern oder Items die dir einen Vorteil erschaffen. 

Las Vegas für Skins

Spieler*innen wissen aber nicht was sich genau in den Kisten verbirgt und es beruht auf Glück was man dafür bekommt. Die Hormone die dabei ausgeschüttet werden sind auch vergleichbar mit denen die bei einem Besuch im Casino auffindbar sind. Studien haben statistisch den Zusammenhang erkannt, dass es eine Verbindung gibt. Ob Lootboxen Personen anziehen die schon Glückspielsüchtig sind oder sie Glückspielsüchtig machen ist noch ungeklärt. Das Phänomen ist einfach zu neu.

Jugendpsychologe Karl Brühwiler erzählt uns im Interview, dass unter Jugendlichen Pay2Win Items eher unbeliebt sind und verpönnt sind. Kosmetische Items sind aber ein Statussymbol und wirken als Prestige in der sozialen Bubble. 

Woher kommen die?

Angefangen haben Lootboxen mit Mobile-Spielen, bei denen Entwickler*inne ihre gratis Spiele refinanzierne wollten. Mittlerweile hat sich das Phänomen auch auf Spiele ausgebreitet die gekauft werden. Für Gameentwickler*innen machen diese Mikrotransaktionen (Käufe in Spielen) zu denen auch Lootboxen gehören einen massiven Teil der Einnahmen ein und daher verneinen sie dass Lootboxen Ähnlichkeiten zu Glückspiel aufweist. 

Transparenz statt Symptome bekämpfen

Ein Verbot von Lootboxen ist Laut Karl Brühwiler auch keine Lösung, sie seinen ja nur ein Versuch von Monetarisierung. Das ganze System der Ausdrucksformen der Monetarisierung sollte eher einem Framework in Politik und Transparenz unterstellt werden. Zum Beispiel müssen die Gewinnchancen in die Software eingebunden sein, dass man wüsste wie viel Chance man für Lionel Messi in Fifa hat.

Reden hilft!

Ob jemand den die Kontrolle verloren hat ist schwierig zu sagen. Der Graubereich ist ganz emminent. Manche finden ihre Käufe gerechtfertigt und gut investiert. Andere sehen die Kreditkartenabrechnung und fassen sich an den Kopf. 

Im Familiensystem oder sekundär über die Rechnung wird es vielen Jugendlichen zum Problem. Hier ist wichtig zu reflektieren. Sich bewusst zu sein, dass man virutell einkauft und Entwickler*innen den gekauften Gegenstand villeicht einfach wieder löschen können. Falls man nicht weiss wo man steht, hilft in jedem Fall reden. Egal mit wem, Lehrperson, Eltenr, grosse Geschwister. 

"Nicht jeden Klick verstehen. Aber sich mit den Jugendlichen ausseinandersetzen und versuchen zu verstehen."

Für Eltern, Geschwister etc. ist es wichtig sich zu interessieren. Nicht alles muss verstandne werden was die Jugendlichen virtuell so machen aber ein Bauchgefühlt kann vieles erleichtern. Auch im Vorraus technisch eine Limite für Zahlungen festlegen,  oder Kinderschutzmassnahmen definierne hilft. Präventative Gespräche helfen beiden Parteien. Und falls es schlimm auf schlimm kommt: Aufklären statt Schimpfen.


Hör dier hier den ganzen Beitrag an:


Für diesen Bericht haben wir mit dem Jugendpsychologen Karl Brühwiler geredet der im Jugendheim Albisbrunn sich auch mit Videospielsucht auseinandersetzt.

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