Moderation & Redaktion: Flavio Waser
Moderation: Said Aroua
Jeden Tag verwenden die meisten Personen ein Smartphone um die nächste Busabfahrt herauszufinden, Musik mit den Kopfhörern zu geniessen oder mit smarten Uhren ihre Gesundheit zu verfolgen. Doch wo werden die meisten dieser Produkte entwickelt?
Diesen Sommer haben sich 23 Studenten*innen der Hochschule Luzern im Rahmen eines Projektmoduls nach San José in Kalifornien aufgemacht. Während sechs Wochen lernten die Studenten die Region, ansässige Firmen wie auch Persönlichkeiten kennen. Warum die Region Silicon Valley heisst und welche Erfahrungen die Studenten*innen in die Schweiz zurückgenommen haben, erfährst du in der „Digitaldosis“.
Was ist das Silicon Valley?
Das Silicon Valley ist eine Region in der Nähe von San Francisco, USA, und beheimatet bekannte Unternehmen wie Apple, Amazon und Netflix. Der Name „Silicon Valley“ stammt von den Prozessoren, die aus Silikon hergestellt werden – dem Herzstück jedes Handys, Computers oder Servers. Da die gesamte Technik auf diesen Chips basiert, trägt die Region diesen markanten Namen.
Die ansässigen Firmen profitieren von der Nähe zu renommierten Universitäten. Insbesonders zur Stanford University, wo viele Studierende ihren Abschluss machen und anschliessend in grossen IT-Firmen einen Job finden. Diese Verbindung zwischen Bildung und Industrie fördert Innovation und Wachstum.
Erfahrungen während des Aufenthalts
Während den sechs Wochen in den USA arbeiteten Flavio und Said an einem Projekt für lokale Unternehmen und Start-ups. Ausserdem besuchten sie weltweit bekannte Firmen wie AMD, Google und Swissnex. Ihnen wurden nicht nur die neuesten Produkte präsentiert, sondern auch aktuelle Herausforderungen aufgezeigt. Ein Beispiel ist die anhaltende Praxis des Homeoffice: Nach der Pandemie möchten viele Mitarbeiter nicht mehr ins Büro zurückkehren. Dabei handelt es sich um eine grosse Hürde, welche gerade viele Unternehmen zu bewältigen haben.
Beeindruckend war, wie die Amerikaner mit Start-ups umgehen. Das Scheitern eines Start-ups wird nicht als Misserfolg angesehen, sondern als Teil des Lernprozesses. Im Verglichen zur Schweiz ist die Risikobereitschaft im Silicon Valley deutlich höher. In der Schweiz wird alles sehr vorsichtig abgewogen. Es gilt das Slogan «Just do it».
Ein Highlight war das Treffen mit Daniel Kottke, dem ersten Vollzeitmitarbeiter von Apple. Er teilte spannende Anekdoten aus den Anfangsjahren von Apple und erzählte Geschichten über Steve Jobs. Kottke berichtete, dass Jobs seinen Mitarbeitern häufig die Frage stellte, was sie an diesem Tag für Apple bewirken könnten.
Lektionen für die Schweiz
Was können wir aus diesen Erfahrungen lernen? Zum einen ist es wichtig, offener zu sein und Ideen ohne Angst vor Nachahmung zu teilen. Das Scheitern sollte nicht negativ betrachtet werden. Jeder, der an einem gescheiterten Projekt oder Unternehmen beteiligt war, hat wertvolle Lektionen gelernt.
Fazit
Besonders beeindruckend war der schmale Grat zwischen Erfolg und Misserfolg. Ein starkes Netzwerk, sowohl online als auch offline, ist entscheidend. Oft sind es Empfehlungen von bekannten Personen, die zu einem Job führen. Zudem kann es vorkommen, dass man heute einen Job hat und am nächsten Tag arbeitslos ist – die sogenannte „Hire & Fire“-Politik macht dies möglich.
Eine wichtige Botschaft, die die beiden aus dem Silicon Valley mitgenommen haben, ist: „Always dream big!“ Mit der richtigen Idee, den passenden Menschen und dem richtigen Zeitpunkt kann fast jede Idee erfolgreich sein.
[ Bilder: Flavio Waser ]