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Stress bei der Arbeit bald Vergangenheit?

Nicht nur in einer Freizeit wirst du damit konfrontiert, sondern auch in deinem Arbeitsalltag: Die Digitalisierung wächst und wächst. Mit einem Tool von der ETH Zürich und dem Mobiliar Lab für Analytik geht das noch ein Schritt weiter - ein neues Programm soll es ermöglichen, deinen eigenen Stress zu erkennen indem untersucht wird, wie du auf deiner Tastatur tippst und wie du deine Maus bewegst.

Welche Risiken mit einem solchen Programm kommen und wie sie es momentan entwickeln, hörst du im Podcast:

Wenn du von einem solchen Programm hörst, welche dein Stress-Level bei der Arbeit untersucht, läuten bei dir womöglich alle Alarmglocken - deine Vorgesetzten sehen, wie gestresst du bist und behandeln dich dadurch plötzlich anders. Raphael Weibel, Mitforscher dieses Projekts, erklärt aber, dass sie genau das nicht wollen.

"Unser Ziel ist es, dass es als Selbsthilfe-Modul genutzt wird"

Die Daten sollen nicht den Firmen als Überwachungstool angeboten werden, sondern nur für dich persönlich verfügbar sein damit du Kontrolle über dein eigenes Stress-Level hast.

Vielleicht steht bei dir noch immer ein grosses Fragezeichen über dem Kopf - wie kann mein Tipp- und Klickverhalten messen, wie gestresst ich bin? Um an diese Ergebnisse zu kommen, setzten die Leitenden dieser Studie 90 Proband*innen in ein Labor, in welchem sie die Teilnehmenden verschiedenen Situationen aussetzten.

Hierfür bildeten sie drei Gruppen, welche jeweils ein anderes Stress-Level erlebten. Die erste musste alltägliche Aufgaben erledigen - eine Excel-Tabelle erstellen, Termine in einen Kalender eintragen oder eine einfache Mail schreiben. In der zweiten Gruppe wurde es aber schon stressiger - während all diesen Aufgaben fand auch noch ein Bewerbungsgespräch statt, bei welchem Schauspieler*innen ins Labor kamen und den Personen schwierige Fragen stellten. Die dritte Gruppe musste dazu noch Nachrichten der Chefin beantworten. 

"In einem Büro-Setting war das genauer als unsere Herzfrequenz"

Vielleicht denkst du dir jetzt, dass du ohnehin eine Person bist, die schnell tippt und klickt - da bringt das Programm ja gar nichts, oder?

Genau das haben die Forschenden der ETH Zürich auch in Betracht genommen - auch wenn wir alle individuell arbeiten und manche Personen in einem ruhigen Zustand schneller tippen, sagt Raphael Weibel, dass der Einfluss von Stress sehr klar ist. Bei den Proband*innen habe es keine auffallenden Merkmale gegeben, dass eine Person in einem ruhigen Zustand bereits hektisch tippt.

Das Programm soll ohne Zwang genutzt werden können, erklärt Raphael Weibel. Sobald es also für die Allgemeinheit erhältlich ist, soll es jede Person nutzen können, die es will. Es gäbe auch die Möglichkeit, ihr Programm mit anderen Stressmanagement-Funktionen zu koppeln - mit diesen bestehe dann auch die Möglichkeit das Feedback zu geben, dass es sich lohnen würde, mit einer professionellen Person zu sprechen.

"...Wenn man nicht mehr bei der Selbsthilfe sein sollte"

Das Projekt der ETH Zürich und dem Mobiliar Lab für Analytik ist aber noch immer in den Startlöchern - momentan arbeiten sie daran, das Programm aus dem Labor rauszubringen und zu untersuchen, wie es in einem echten Büro aussieht. Bis du also selbst dein Tipp- und Klickverhalten auf Stress testen kannst, geht es noch einige Jahre.

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