Trojaner

"Hyperpop ist kein richtiges Genre"

Auch wenn man bisher nur wenige Stunden auf TikTok verbracht hat, ist man wohl bereits auf den ein oder anderen viralen Hyperpop-Tune gestossen. Tatsächlich wurde ein beträchtlicher Teil des heutigen Hyperpops aus dem Internet geboren: Die Richtung hat sich neben des Nightcore-Phänomens auf Youtube auch von verschiedensten Interpret*innen auf Soundcloud herausentwickelt. Dabei umfasst Hyperpop nicht nur das Pop-Genre, sondern vereint in sich eine bunte Mischung aus elektronischen Beats, Hip-Hop, EDM, Bubblegum Pop, Emo, Glitchcore und vielem mehr. Schon jetzt wird sichtbar: Hyperpop ist mehr ein Mindset, als ein Musikgenre. Schliesslich ist es auch eine Zuschreibung von Spotify selbst, das 2019 mit der offiziellen Hyperpop-Playlist den Begriff festgesetzt hat.

Hyperpop ist ein Befreiungsakt

Was manchmal als "Internetmusik" abgetan wird, ist eigentlich der Versuch, sich von Konventionen zu lösen und so den eigensten Sound wiedergeben zu können. Hyperpop wird nicht ohne Grund als trans ragewave bezeichnet: Ein grosser Teil der Szene ist trans und queer und wütend. Fraxiom etwa meint, dass Hyperpop untrennbar mit Queerness zusammenhängt. Denn die meisten Künstler*innen, welche den Hyperpop in seiner Anfangsphase am stärksten geprägt haben, sind alle queer.

Und obwohl durch den schrägen und lauten Sound die Liedtexte öfters nicht zu hören sind, ist auch hier ein Element zu finden, das ein Grossteil der Tracks miteinander verbindet: Die Lyrics sind nie wirklich glücklich. Hinter den häufig schnellen, elektrisierenden und freudigen Beats stecken Texte, die bedrückend, verzweifelt oder zumindest ironisch sind. Im Podcast erwartet dich eine geballte Ladung davon.

m1v über "suicide letter to myself" und Hyperpop

Der 16-jährige m1v aus Bayern erzählt im Interview, wie er von Emo-Rap zu Indie zu Hyperpop gekommen ist und wie er seinen eigenen Sound beschreiben würde. Ausserdem kommt er auf seine neue EP "suicide letter to myself" zu sprechen und wie er zu Hyperpop steht.

"Das Lustige am Begriff Hyperpop ist: Wenn man als Aussenstehende*r diese Musik hört, dann denkt man sich einfach "Hyperpop ist Hyperpop". Aber sobald man mit den ganzen Musiker*innen in der Szene drin ist, realisiert man erst, dass es kein richtiges Genre ist. Denn wenn du die Lieder in der Hyperpop-Playlist miteinander vergleichst, sind da manche, die komplett poppig klingen und im Gegensatz dazu habe ich diesen komplett elektronischen Sound - dann passt das null zusammen."


Tracklist der Sendung

Donatachi - Cry

FRSKN - LOVE STORY 2 000 000 000 (FRSKN TO THE MAX MIX)

diana starshine, recovery girl - Gone

six impala - SWEETSWEETSWEETLIKEBUBBLEGUM

Drainpuppet - My Chakras Are Fast And Hype

Noahh - guilt tripping

blackwinterwells - IRIS

closet - stay next time

m1v - why

m1v - wont

m1v - you

m1v - bother

Fraxiom - fly with ü

Himera - I Hear Chimes When You're Around 

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