Trojaner

Zwischen Nullen, Einsen und Aktivismus: Hacken mit maia arson crimew

Weg vom Feindbild

Schwarze Kapuzen, dunkle Hoodies und ganz viel böse Intentionen - so sieht das Image von Hacker*innen aus, das uns immer wieder über den Weg läuft. 

Hacktivist*in maia arson crimew spricht über diese Darstellung und über das eigene Vorgehen beim Hacken:

maia arson crimew ist Hacktivist*in, insbesondere bekannt für den nofly list Hack, bei welchem es mehrere Millionen Namen leakte, die nicht in oder aus den USA fliegen dürfen. Bevor maia damit an erneuter Bekanntheit gewann, gelang es mit dem Verkada Hack in die Schlagzeilen internationaler Medien - mit der Gruppe APT-69420 Arson Cats hackte maia arson crimew über 150'000 Sicherheitskameras, die unter Anderem Schulen, Gefängnisse und Firmen wie Tesla überwachen. 

 maias Reaktion, als es die nofly list in den Händen hatte (via maia.crimew.gay


Hacken ist ein Ausprobieren

Alles rund ums Hacking ist für maia auch Spass - letztendlich ist es auch ein Hobby. Wie jedes Hobby ist auch beim Hacking die Motivation ein grosses Thema - für maia stammt diese auch wieder vom Ausprobieren. Mit diesem Ansporn kommt maia heute noch weiter:

"Wie weit kann ich gehen? Wo sind meine Grenzen?"


 ...Aber irgendwo musst du ja einen Start finden.

Insbesondere am Anfang ist das Ausprobieren im Hacking das A und O. Was maia rät, wenn du selbst hacken willst, ist, dass du erstmals die Basics lernst - beispielsweise Coding. Alles Folgende ist wiedermal eine Sache des Ausprobieren - wenn du etwas machen, lernen oder erreichen willst, dann probier' es aus!


Zwischen Langeweile und wenig Aufwand

Wie maia an solche Daten kommt? Vieles trägt den Ursprung in der Langeweile oder dem Zufall. Meist drückt maia sich durch Server wie Shodan oder Jenkins, erwartet wenig und hofft nicht auf die nächste grosse Story. 

Wenn es dann aber zu einem grösseren Fund kommt, verfolgt maia ein klares Ideal: Mit wenig Aufwand ans Ziel zu kommen.

"Es gibt keinen Grund für mich, einen grossen Aufwand zu machen, wenn ich mit den einfachen Methoden zu so viel Erfolg komme"


So auch beim zuvor genannten nofly list Hack - maia betont, dass es tatsächlich nur wenige Stunden am Laptop sass und das Browserfenster nie schloss bis maia alle Daten zur Hand hatte.

Für maia ist aber auch wichtig, dass es sich erlaubt, Spass am Hacken zu haben - es muss nicht alles der nächste revolutionäre Fund werden und maia muss auch nicht alles, was es macht, veröffentlichen.


Das Feindbild der Hacker*innen

Für maia arson crimew ist auf jeden Fall klar: Hacking ist eine starke Form von Aktivismus. Auch hier hebt es sich von Klischees ab, welche das Hacken als reine digitale Straftat porträtieren - als kleinlicher Akt, der nur dazu da ist, Bundeswebseiten offline zu schalten oder grundlos dein persönliches Instagram-Konto flachzulegen.

Solche Darstellungen sind für maia eine Ausrede - Firmen müssen so nicht zugeben, dass ihre Webseite nun mal schlecht gesichert war.

"Es ist viel einfacher, ein Feindbild zu bauen - so: 'Die und die sind böse', als einfach zuzugeben: 'Ja, we fucked up'"


Für maia arson crimew ist auf jeden Fall klar, dass Hacker*innen mehr sind, als dieses altbekannte Feindbild. Auch wenn Hacking auch in der Schweiz mittlerweile an Bedeutung gewinnt - beispielsweise für offizielle investigative Recherche -, gäbe es noch immer grosse Schritte, die gemacht werden müssen. So sollten sich nicht nur Staaten von diesem Feindbild trennen, sondern auch die Medien. Diese stützen sich nicht nur auf den Gedanken, dass Hacker*innen böse sind, sondern machen auch eine Sensation aus Personen wie maia.


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