Jedes einzelne Profil auf Instagram unterscheidet sich voneinander - durch ein Profilbild, eine Bio und den Namen. In Zeiten von Myspace war das noch anders: Hintergründe, eigene Schriftarten, sich-selbst-abspielende Musik und verzierte Mauszeiger. Solange CSS und HTML es zuliessen, war in der Gestaltung der eigenen Profilseite so gut wie alles möglich. Zu dieser Kreativität und dem klaren Fokus auf die Vielfalt von Nutzer*innen möchte SpaceHey zurückkehren.
Das Internet spielt sich auf immer weniger Plattformen ab
SpaceHey möchte gegen den Trend der Zentralisierung des Internets vorgehen. Heute bewegen wir uns meistens nur noch auf vier bis fünf verschiedenen Seiten. Vor 10 bis 20 Jahren hat man noch anders gesurft: Von Blog zu Forum und von kuriosen Boards zu verschiedenen Videoportalen - das Leben im Internet spielte sich auf mehreren Seiten ab und auch ohne Algorithmus, der den eigenen News-Feed nach Präferenzen sortiert. Damit würden Abhängigkeiten geschafft und der direkte soziale Aspekt auf solchen Plattformen nebensächlich, meint Anton Röhm - Gründer von SpaceHey.
Mit dem macht SpaceHey Schluss, denn dort spuckt nicht ein Algorithmus Inhalte aus, sondern ganz einfach die Chronologie: Blogs und Posts sind nach Zeit sortiert. Zudem entsteht kein Druck Likes, und Follower*innen zu sammeln. Vielmehr geht es um die wirklich zwischenmenschliche Interaktion. Und das ist auch die grosse Stärke von SpaceHey: Weil es allen möglich ist, sich so stark zu individualisieren, ist man mit Fremden sehr schnell im Gespräch. So bemerken die Nutzer*innen sofort, dass sie es mit einem wirklich echten Menschen zu tun haben. Ein Gefühl, das bei den einschlägigen, grossen sozialen Netzwerken fehlt.
Ein Teil der Internetgemeinschaft ist überzeugt - und der Rest?
In den ersten zehn Monaten seit dem Launch von SpaceHey ist die Community auf über 150'000 User*innen angewachsen. Trotz des Wachstums glaubt Anton Röhm nicht, dass die Plattform total Mainstream werden wird, doch eine Nische hat das Netzwerk bereits gefunden. Jetzt gelte es, nachhaltig zu wachsen und die bisher freundliche und herzliche Umgebung bewahren zu können. Weitere Funktionen sind in Planung und regelmässige Updates sind ebenfalls am Start. Zur Entwicklungsgeschichte geht es hier.
Wie der 19-Jährige SpaceHey ganz allein auf die Beine gestellt hat und den Rest des Interviews hörst du im Podcast.