Trojaner

Kein Platz für Hassrede im Internet

So soll Hassrede im Internet Schnee von gestern sein

Egal ob Instagram, Twitter, oder Facebook - Kommentarspalten sind überall mit hasserfüllten Aussagen versehen. Mit dem "Stop Hate Speech" Projekt will die neue Public Discourse Foundation gegen diese Hassreden im Internet vorgehen. Mit einem Algorithmus, welcher Hassrede erkennt, soll dies möglich sein.

Wie dieser Algorithmus zustande kam, hörst du im Podcast:

Beleidigungen, sexistische Äusserungen, Rassismus, oder ganz allgemein: Diskriminierung aufgrund deiner Identität - auf diese Definition von Hassrede hat sich das "Stop Hate Speech" Projekt gestützt als sie ihren Algorithmus erarbeitet haben.

In diesem Algorithmus "Bot Dog" sind rund 420'000 Kommentare enthalten, mit welchen sie das Programm trainiert haben. Das Pionierprojekt will, zusammen mit der ETH Zürich und der alliance F, diesen Algorithmus nutzen, um Kommentarspalten frei von Hassrede zu halten. 

Diese Kommentare stammen aber nicht nur von dem Projekt selbst, erklärt Projektleiterin und Geschäftsführerin Sophie Achermann. Sie gingen mit einem "citizen science approach" an dieses Projekt heran - Bürger*innen wie du und ich konnten selbst Kommentare analysieren und entscheiden, ob diese unserer Meinung nach als Hassrede gelten.

"Es war total spannend für uns, verschiedenste Sichtweisen in das Projekt zu integrieren"

Trotzdem kamen mit einem solchen Ablauf auch Schwierigkeiten auf - die Projektleitenden mussten die Bürger*innen oft noch schulen, was tatsächlich Hassrede ist und was "nur" ein rauer Umgang ist.

Nebst diesem Algorithmus "Bot Dog" hat das Stop Hate Speech Projekt auch sogenannte Counter Speech Strategien entwickelt, welche Lösungen aufzeigen, wie du selbst gegen Hassrede und Belästigung im Internet vorgehen kannst. Hier hatten sie die Erkenntnis, dass Empathie oft das Zauberwort ist.

Sophie Achermann betont, dass sie hierbei nicht meinen, dass du gegenüber der Person, welche einen hasserfüllten Kommentar verfasst hat, Empathie hast. Vielmehr soll eine Empathie gegenüber der betroffenen Gruppe vorhanden sein.

"Wenn man es schafft, das so rüberzubringen, sieht man einen guten Effekt"

Konfrontation sei eine der Counter Speech Strategien, welche sich bei diesem Projekt als hilfreich gezeigt hat.

Was Sophie Achermann ebenfalls hervorhebt, ist, welch grosses Risiko Hassrede für die Demokratie darstellt. Immerhin spielt das Internet in unserem Leben eine riesige Rolle, was an sich grosses Potenzial hat; das Internet kann uns alle verbinden und spannende Diskussionen fördern. Momentan sehen wir aber, dass genau das Gegenteil passiert. Ein grosser Teil der Gesellschaft wird ausgeschlossen aufgrund von Hassrede, welche von einem sehr kleinen Teil der Gesellschaft kommt.

"In einer demokratischen Gesellschaft ist es extrem schädlich, wenn sich ein grosser Teil der Gesellschaft zurückzieht"

Im Kern kämpft das Stop Hate Speech Projekt bereits seit vier Jahren gegen Hassrede im Internet an. Seit dem 1. April gibt es aber noch die Public Discourse Foundation, welche diese Problematik noch vertiefter und konsequenter angehen will. Mit dieser Stiftung sieht Sophie Achermann auch eine Chance, noch grösser zu denken. Nicht nur sollen Kommentarspalten frei von Hassrede sein - es soll auch eine Umgebung gefördert werden, in welcher konstruktive Diskussionen geführt werden können.

Auch wenn ein Internet ohne Hassrede wohl nicht möglich ist, ist ein solches Projekt mit einem solchen Algorithmus vielleicht schon ein Schritt in die richtige Richtung.



Bild für Podcast: Webseite des Stop Hate Speech Projekts 

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