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Digitale Transformation und wie sie mit Armutsbekämpfung zusammenhängt

Wo liegt der Zusammenhang von digitaler Transformation, Armutsbekämpfung und mentaler Gesundheit? Dieser Frage ging UNO-Jugenddelegierte Flora Chiper in ihrem Statement am zugehörigen Side-Event an der CSocD62* nach.

Im Interview hörst du ihre Standpunkte und Einblicke in ihr Statement:

Mit wenigen Klicks haben wir das gänzliche Wissen des Internets vor uns und können uns gefühlt unendlich weiterbilden. Diese Möglichkeit haben aber weitaus nicht alle Menschen - noch immer sei es der Fall, dass eine grosse Zahl der Bevölkerung kein Zugang zum Internet hat, erklärt Flora Chiper im Interview.

Selbst in der Schweiz hätten auch wir Anzeichen davon gespürt. Insbesondere während Corona habe es einen sogenannten "digital divide" gegeben - gewisse Jugendliche hatten einen besseren Zugang zu digitalen Technologien, was zu einem klaren Vorteil gegenüber jenen Personen geführt habe, die diesen guten Zugang nicht hatten.

Auf einem globalen Level sei dieses Problem dann noch um einiges schwerwiegender:

"Da merkt man schon extrem, wie gross dieser digital divide ist"

- Flora Chiper | Schweizer UNO-Jugenddelegierte


Es sei ausschlaggebend, dass wir alle Zugang zu diesen Hilfsmitteln und Informationen haben, sagt Flora Chiper. Es gehe um klare Ungleichheiten: Ärmere Länder können nicht so erheblich informiert sein wie wohlhabendere Länder. Daher sah sie es auch in ihrer Verantwortung, dieses Thema in den Fokus ihres Statements an der CSocD62 zu stellen. 

Eine Förderung der digitalen Transformation auf globaler Ebene sei ein wichtiger Schritt in der Armutsbekämpfung - immerhin werde auch der Arbeitsmarkt immer digitaler und sei auf technisches Know-How angewiesen. Genau dafür gab es an der Konferenz tatsächlich schon einige positive Beispiele - einzelne Schulen arbeiten bereits mehr mit Tablets, was zu einer besseren Ausbildung gegenüber technischen Tools führe.

So brauche es aber noch immer klare Hilfestellung und Unterstützung durch internationale Gemeinschaften wie die UNO oder UNICEF, welche mit jenen Regionen und Ländern zusammenarbeiten, bei denen diese Probleme am grössten sind.

"Man muss sagen, dass es noch ganz, ganz, ganz viel Luft nach oben gibt"

- Flora Chiper | Schweizer UNO-Jugenddelegierte


Weiter hat sich Flora Chiper auch mit den Risiken von Desinformation und Informationsüberflutung für die mentale Gesundheit auseinandergesetzt. Tagtäglich sind wir einer so grossen Menge an Information ausgesetzt, die nur selten eine positive Aussage hat. 

Es sei eine non-stop Informationsüberflutung auf Social Media - bei allen tragischen Geschehnissen auf der Welt seien wir visuell dabei. Das habe natürlich den Vorteil, dass den Beteiligten Gehör verschaffen wird. Gleichzeitig habe es aber auch klare Auswirkungen auf unsere mentale Gesundheit und führe insbesondere bei jungen Leuten zu einer Zunahme von psychischen Problemen.

Dieses Anliegen sei auch nicht nur Flora Chiper wichtig - an einer Jugendsession sei dieses Thema immer wieder von jungen Personen genannt worden. So sehe sie es in ihrer Verantwortung auch für jene Personen zu sprechen, die selbst die Möglichkeit dazu nicht haben.

Auch wenn ihr Statement auch von den Teilnehmenden der Kommission gehört wurde, sei es unwahrscheinlich, dass es genau so angenommen wird, da es erst ziemlich spät in der Session gehalten wurde. Das Thema von psychischer Gesundheit und digitaler Transformation werde aber immer wieder genannt - daher könne es also sein, dass diese Themen für weitere Konferenzen und Diskussionen wieder aufgenommen werden.



*Die 62nd Session of the Commission For Social Development findet vom 5. bis 14. Februar 2024 in New York statt mit dem Fokus "The Influence of Digital Transformation on Inclusive Growth and Development: A Path to Achieving Social Justice."

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